Achtung! Eine Rezension meiner Blogkollegin Danny!Beim Durchstöbern von Amazon – und ich weiß nicht mal mehr, was ich überhaupt gesucht hatte – bin ich auf diese Perle unter den Selfpublished-Ebooks gestoßen. ‘Kirschroter Sommer’. Der Titel war schon vielversprechend, der Kurztext auch, also dachte ich mir, versuche ich mich mit der Leseprobe (Blick ins Buch). Ehrlich gesagt, habe ich bis jetzt immer sehr schlechte Erfahrungen mit Selfpublished-Ebooks gemacht. Nichts was ich gelesen habe, gefiel mir. Teilweise schlechte Sätze, oder Rechtschreibfehler auf der ersten Seite. ‚Kirschroter Sommer‘ stach da von vornherein raus. Nachdem ich die ersten beiden Kapitel (glaube ich) gelesen hatte, stand fest, ich muss dieses Buch haben.Kurzerhand habe ich mich auf der Internetseite von der Autorin gemeldet und gaaaanz lieb gefragt, ob ich ein Rezi-Exemplar bekommen kann und et voilà – vorgestern hatte ich es in den Händen, bzw. auf den Läppi.Erster Satz: Es war jedes Mal dasselbe: Entweder die Zeit war von vornherein mein Feind oder einer meiner Mitmenschen machte mir bei dem kläglichen Versuch, wenigstens einmal im Leben pünktlich zu sein, einen Strich durch die Rechnung.Klappentext: Die erste Liebe vergisst man nicht … Niemand weiß das besser alsEmely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas Schwarz – der Mann mit den türkisgrünen Augen und die Verkörperung all dessen, wovor Mütter ihre Töchter warnen. Gut aussehend, charmant und mit einer Prise Arroganz raubt er Emely den letzten Nerv. Sie hasst ihn, aus tiefstem Herzen, und trotzdem ist da immer dieses Kribbeln in ihrem Bauch, sobald sie in seiner Nähe ist. Höchste Zeit die Handbremse zu ziehen, findet Emely, und lenkt ihre Aufmerksamkeit daher auf Luca, den anonymen E-Mail-Schreiber, der ihr mit sensiblen und romantischen Nachrichten die Zeit versüßt. Doch wer verbirgt sich hinter dem Mann ohne Gesicht? Und was steckt wirklich hinter Elyas‘ Absichten?Idee: Die Idee erinnert mich ein wenig an ‚Email für dich‘ mit Meg Ryan und Tom Hanks. Die Geschichte ist sehr ähnlich und genauso schön. Emely kennt Elyas schon seit der Kindheit und ist mit ihm aufgewachsen, denn seine Schwester (Alex) ist Emely’s beste Freundin. Sie haben sich nach der Schule aus den Augen verloren, und nachdem Alex zu Emely nach Berlin zieht, sehen sich die beiden wieder.Emely hasst Elyas regelrecht und jedes nette Wort oder Geste, nimmt sie nicht ernst und denkt nur das Schlechteste von ihm. Doch so sehr sie versucht, sich von Elyas und seinen Annäherungsversuchen fernzuhalten, desto verbissener legt er es darauf an, ihr über den Weg zu laufen. Das Resultat sind witzige Wortgefechte zwischen den beiden, die nicht nur den gemeinsamen Freundeskreis der beiden erheitern, sondern auch die Leserschaft.Plot: Die Geschichte ist sehr gut strukturiert. Keine Plotlöcher, keine offenen Fragen. Hauptort des Geschehens ist Berlin, was eine schöne Abwechslung ist, da die letzten Texte die ich gelesen habe, alle im Ausland gespielt haben (sogar mein eigener )Schreibstil: Alles in allem aber eine schöne flüssige Schreibe, flott formuliert, genau nach meinem Geschmack. So müssen Bücher für mich geschrieben sein. Ein Pünktchen Abzug gibts: Hier und da hätten Stellen gekürzt, einige Füllwörter gestrichen und einige Sätze „Lesefluss-Freundlich“ formuliert werden können. ABER: Ich meckere hier auf ganz hohem Niveau, denn der Schreibstil ist im Grunde super. Davon könnte sich so manch anderer Selfpublished-Autor eine Scheibe abschneidenCharaktere: Der Text ist eine Ich-Erzählung aus Sicht von Emely. Durch diese Perspektive erlebt man die Protagonisten immer sehr nah und man kann am schnellsten eine „Beziehung“ zu ihr aufbauen. Deswegen war sie für mich als Charakter auch sehr greifbar. Ihre Handlungen waren gelegentlich etwas ‚schusselig‘ und oft genug habe ich gesagt: „Man bist du blöd.“Elyas (ich hatte jedesmal ein Bild von Elyas M’Barek den Schauspieler im Kopf – obwohl das nicht von der Autorin beabsichtigt war) ist schlagfertig, cool, liebevoll, einfühlsam, nett, freundlich … und (wie immer) gutaussehend.Spoiler:Leider lächelt und schmunzelt er mir eine Nummer zu viel. Des weiteren haben mir Elyas und Emely zu viele Gemeinsamkeiten. Eigentlich mögen sie alles, was der andere auch mag. Das war mir ein bisschen too much, denn jedes Mal wenn einer der beiden etwas mochte, war klar, der andere tut es auch.Hintergrund: Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl ein Fragezeichen im Gesicht zu haben. Leider kann ich die Details nur spoilern. Spoiler: Emely lernt von Elyas Motorrad fahren. Ich selbst habe nur einen Autoführerschein, aber sogar ich konnte mir unter Elyas Erklärungen etwas vorstellen. Die Recherche (oder der womöglich vorhandene Zweiradführerschein der Autorin) hat gut funktioniert. Dann gibt es noch einen Unfall, der meiner Meinung nach auch gut und plausibel recherchiert ist.Fazit: Eine Perle, mit der ich gerne mein Bücherregal schmücken würde, wenn ich es denn als Printausgabe hätte. Ende Oktober erscheint ein zweiter Teil, denn der Erste hat mit einem bösen Cliffhanger aufgehört. Ich fiebere einer Rezi-Version schon entgegen, ich hoffe die Autorin lässt mir eine zukommen.Jeder der keine Lust mehr auf die tausendste Dreiecksbeziehungs-Version a la ‘Biss’ hat, dem Dystopien zu eintönig geworden sind und auch von Vampirbüchern die Nase voll hat, empfehle ich diese schöne Liebesgeschichte. Sie spielt in Deutschland, in der Gegenwart und ist einfach mal was anderes.Leider gibt es das Buch zur Zeit nur als Ebookausgabe.Ich wünsche der Autorin ganz ganz viel Erfolg mit ihrer Geschichte und möchte an dieser Stelle nochmal fett ‘DANKE’ für das Rezi-Exemplar sagen.