Elfenbann: Band 3

Elfenbann   - Aprilynne Pike, Anne Brauner Da dachte ich den Abschluss der Geschichte in Händen zu halten, da stellte sich heraus, es wird einen vierten Teil geben. Da mir die Idee der Elfen von Frau Pike sehr gefällt, verzeihe ich mal eine weitere Fortsetzung.Erster Satz: In den Gängen der Del-Norte-Highschool tobte am ersten Schultag nach den Ferien das übliche Chaos, als Laurel sich durch eine Gruppe von Zehntklässlern drängte.Laurel hat sich für David entschieden und startet in ein neues Schuljahr. Sie kann es kaum glauben, als sie unter den Austauschülern Tamani entdeckt und in ihr vergessene Gefühle entfacht. Er hat den Auftrag Laurel so nah wie möglich zu beschützen. David gefällt das gar nicht und die beiden Rivalen stoßen öfter aneinander. Laurel steht dazwischen und ist sich ihrer Gefühle nicht sicher. Genauso wenig, wie sie sich sicher ist, ob ihr Leben in Avalon eine Zukunft an der Akademie hat oder sie in der Menschenwelt auf ein College gehen soll. Und dann ist da noch Yuki, die japanische Austauschschülerin, mit der sie sich auf Kleas Bitte hin anfreunden soll. Warum aber meidet Yuki Laurel? Und warum macht es sie so eifersüchtig, als Tamani mit Yuki anbändelt, um mehr über das Mädchen zu erfahren?Idee: Die Grundidee der Tetralogie gefällt mir seit dem ersten Band sehr gut und das spielt bei der Bewertung dieses Punktes mit. Ich mag Pikes Version der Elfen. Die Geschichte in diesem Band finde ich von der Idee her allerdings nicht so neu. Es dreht sich fast alles um die Dreiecksbeziehung, auch wenn Yuki einen interessanten Aspekt bietet.Plot:Die immer weiter aufbauschende Auseinandersetzung zwischen David und Tamani ist sehr gut umgesetzt. Ich bin eigentlich kein Fan von diesen hin’s und her’s, aber hier ist das Thema gut umgesetzt. Der ganze Konflikt baut sich nach und nach auf, bis es zwischen David, Tamani und Laurel kocht. Die Bedrohung durch die Orks, die für mich eher ein Nebenstrang der Handlung war, lockern den Plot der Dreiecksbeziehung auf. Ebenso der weitere Handlungsstrang, die Suche danach, was es mit Yuki auf sich hat. Immer wieder ist die Geschichte mit Hinweisen gespickt und bringt etwas Spannung in die Handlung. Zwar hat man eine Ahnung, was Yuki ist, aber man ist doch überrascht, wer sie ist. Diese Frage wird allerdings wirklich erst auf den letzten Seiten beantwortet.Schreibstil: Pikes Stil ist sehr einfach und daher schnell zu lesen. Leider entwickelt er sich im Laufe der Bücher nicht. Trotzdem kann man sich in die Charaktere einfühlen, was daran liegt, dass die Autorin sehr darum bemüht ist, den Leser an der Gefühlswelt der Protagonisten teilhaben zu lassen. Pike erzählt in der dritten Person und man ist manchmal bei Laurel, dann wieder bei Tamani, bei David und anderen Protagonisten.Charaktere:Laurel steht zwischen dem Elfendasein und ihrer Menschlichkeit; zwischen David und Tamani. Sie meistert ihre soweit Situation gut, kann sich aber auch gar nicht entscheiden, ob sie später in Avalon studieren möchte oder doch lieber an ein College geht. Sie wehrt sich gegen den aufgeblasenen Streit zwischen David und Tamani um sie, was ihre Stärke zeigt. Bei einer Szene in Avalon merkt man, wie sehr sie sich mittlerweile ihrer Stellung unter den Elfen bewusst ist. In meine Augen ist Laurel charakterlich gewachsen.David und Tamani rivalisieren miteinander und mir hat das die Protagonisten näher gebracht. Die Autorin hat die Streitigkeiten und Beweggründe meines Erachtens sehr gut umgesetzt. Sicher, für manch einen scheint das Buch von der Handlung her nicht ganz so spannend, aber die Dreiecksbeziehung ist realistisch und gut gelungen. Tamani ist gewohnt frech; scheint sogar noch mehr Selbstbewusstsein zu haben, als in den Bänden davor. Bisher konnte ich ihn mir nicht immer an Laurels Seite vorstellen, aber in diesem Teil kehrt er den Teenager in sich heraus, was ihn sehr sympathisch macht. David dagegen kämpft mir zu wenig um Laurel. Vielleicht liegt das daran, dass die beiden als Elf/Mensch kaum eine vorstellbare Zukunft haben.Yuki ist interessant. Sie wirkt naiv und unscheinbar; lässt sich von Tamani um den Finger wickeln. Schnell bekommen die anderen Protas heraus, was sie ist, aber wer sie genau ist, bleibt bis zum Schluss verborgen.Hintergrund: Aprilynnes Welt der Elfen finde ich gut.Die Idee, dass die Elfen Pflanzen sind, finde ich genial.Es ist etwas anderes und gut durchdacht. Auch die Darstellung der Orks ist mal was anderes. Die Beziehungen und ihre Entwicklung wirken für mich in diesem Band echt. Tamani und David verhalten sich wie Jungs. Das ist gut so.Fazit: Nicht der spannendste Band der Tetralogie. Ein bisschen wirkt er so, als müsste man die gesamte Geschichte in die Länge ziehen. Ein bisschen mehr zu der Story um Yuki herum wäre wünschenswert gewesen, dafür überzeugen die Beziehungen der Charaktere untereinander. Ich mag die Geschichte insgesamt immer noch und freue mich auf den Abschluss. Dieser wird sicher ein paar neue Aspekte mit sich bringen und hoffentlich an Spannung wieder das haben, was Teil 1 und 2 hatten. Das Buch endet in einem gemeinen Cliffhanger; gerade wenn man herausfindet, was es mit Yuki komplett auf sich hat, endet die Geschichte. Wir dürfen also gespannt sein!