Aisling Breith

Ich lese sehr gerne und brauchte eine Möglichkeit, Ordnung in mein Hobby zu bekommen. Da ich gerne eine Geschichte Revue passieren lasse und im Hinblick auf Idee, Plot, Charaktere, Schreibstil und Hintergrund analysiere, entstand mein Blog. In den Rezensionen werden diese Punkte einzeln bewertet und dargestellt, um somit auf eine Gesamtwertung zu schließen. Bevorzugtes Genre sind All-Age, Fantasy, Dystopien und Jugendbücher allgemein.

Es gibt einen kleinen Bereich zum Thema Schreiben, der in Form von Interviews und Artikeln ausgebaut werden soll.

Interview mit Kai Meyer

Als ich bei Carlsen für dieses Interview angefragt hatte, hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, eine Zusage zu bekommen. Um so schöner war es, auf der Leipziger Buchmesse einem der erfolgreichsten Autoren Deutschlands gegenübersitzen und ihn interviewen zu dürfen.

Kai

 

Schreibst Du gerade an etwas Neuem?
Den neuen Roman für Carlsen habe ich schon abgegeben. Der Arbeitstitel ist „Smile“, aber das fertige Buch wird wohl einen anderen Titel bekommen.

 

Ist das wieder eine Mischung von Genres, wie Du es gerne machst?
Es ist eine Mischung aus Weltuntergang/Endzeit und einer Geistergeschichte. Ein Roman über die Apokalypse, aber auf keinen Fall eine Dystopie.

 

Gibt es eine Liebesgeschichte?
Ja, diesmal allerdings sehr zurückgenommen. Der Roman erscheint bei Carlsen unter dem Bittersweet-Label, aber in erster Linie besteht er aus einer Menge Action.

 

Wird es ein Einzelband oder ein Mehrteiler?
Ein Einzelband, was ich in nächster Zeit wohl wieder häufiger machen werde.

 

Ist eine Trilogie anstrengender zu verfassen?
Es ist eine andere zeitliche Verpflichtung. Bei ‘Arkadien’ zum Beispiel wusste ich, es werden drei Jahre. Das war einer der Gründe, warum der Roman auf Sizilien spielt. Wenn ich drei Jahre mit einer Geschichte verbringe – und im Kopf reise ich ja ziemlich intensiv zu den Schauplätzen – dann lasse ich sie lieber irgendwo spielen, wo es hübsch ist.

 

Als Du die Recherche für ‘Arkadien’ betrieben hast, waren da Filme wie „Der Pate“ oder die Serie „Die Sopranos“ ein Thema?
Ich hab eher die italienischen Mafiafilme aus den Siebziger angeschaut. Die Atmosphäre der Sechziger und Siebziger sollte in die Geschichte einfließen. So kam auch das Lied „My Death“ in den Roman. Zu der Zeit spielten noch wahnsinnig viele europäische Filme am Mittelmeer, für die Leute war das sehr viel exotischer als heutzutage, wo jeder für hundert Euro in die Karibik fliegen kann. In Italien, Frankreich und Spanien wurden jedes Jahr Hunderte Filme gedreht, ganz anders als heute, und ich wollte diese Atmosphäre haben, die man in all den gleichgeschalteten Hollywoodfilmen und amerikanischen Bestsellern nicht mehr findet.

 

Fährst Du zu den Schauplätzen?
Zu einigen schon, aber nicht zu allen. Früher habe ich viel mit Bildbänden gearbeitet, heute kann man mithilfe des Internets viel über Google Earth machen. Allerdings war ich für die Arkadien-Bücher auf Sizilien und für ‘Asche und Phönix’ in Südfrankreich.

 

Wird Arkadien verfilmt werden?
Es gibt Verhandlungen mit einer deutschen Firma, aber viel mehr darf ich dazu noch nicht sagen. Ehrlich gesagt lohnt es sich auch meist nicht, weil am Ende doch nichts daraus wird. Vielleicht klappt es diesmal, aber die Chancen sind im Filmgeschäft verschwindend klein.

 

Würdest Du selber das Drehbuch schreiben?
Nein. Ich habe früher Drehbücher geschrieben, aber es ist ein ganz anderes Schreiben. Drehbücher schreibt man auf eine bestimmte Länge und unter ganz bestimmten dramaturgischen Anforderungen. Ich neige zum Beispiel dazu, viel zu lange Dialoge zu schreiben, die für Drehbücher nicht besonders geeignet sind. Ich musste sie damals bei meinen Filmen meist stark kürzen, was ihnen nicht unbedingt gut getan hat.

Mein erstes professionelles Drehbuch war ein Horrorfilm für RTL, „School’s Out“, und hatte in der ersten Szene einen Dialog von acht oder zehn Seiten. Das ging natürlich überhaupt nicht, viel zu lang für ein normales Drehbuch und erst recht für RTL. Es wurde dann auf drei Seiten gekürzt und der Glaubwürdigkeit der Szene hat das nicht besonders gut getan. Letztlich war das allein meine Schuld, mir hätte das von Anfang an klar sein müssen.

Ich habe damals sechs Drehbücher geschrieben und verkauft, davon wurden zwei tatsächlich verfilmt, was ein ganz guter Durchschnitt ist. Ich hatte aber keine Lust mehr auf die endlosen Diskussionen mit den Redakteuren und Produzenten, auf Jugendschutzbestimmungen und all die Konsensentscheidungen. Mein bester Verbündeter war der Regisseur Robert Sigl, der Dinge durchgesetzt hat, die in einem normalen Fernsehfilm nie durchgekommen wären. Dafür gab es dann allerdings auch nachträglich Ärger mit dem Jugendschutz, RTL musste zigtausende Mark an Strafe bezahlen. Was lächerlich war, aber so läuft das eben in Deutschland.

 

Wie gehst Du mit Kritik um?
Man gewöhnt sich daran, dass es auch Leser gibt, die manche Bücher nicht gut finden. Mir geht es ja genau so mit Romanen anderer Autoren, die viele Leser toll finden und ich trotzdem nicht mag. Am Anfang meiner Karriere, als die Bücher noch nicht so erfolgreich waren, hatte ich fast durchgehend positive Rezensionen. Aber mit den höheren Auflagen kommen ganz zwangsläufig auch negative Meinungen. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden. Es kommt auch immer darauf an, inwiefern ich eine Kritik nachvollziehen kann. Manchmal trifft ja auch jemand gerade bei älteren Büchern einen wunden Punkt, bei dem ich denke, gut, da hat er nicht unrecht. Und dann gibt es das andere Extrem, oft natürlich bei Amazon, wo ich nach einem Satz nicht weiterlese, weil sich der oder die Verfasserin gleich zu Anfang selbst disqualifiziert. Das passiert übrigens auch bei positiven Rezensionen.

Meine Protagonisten polarisieren öfter mal. Mit Rosa aus den Arkadien-Romanen hatte manch einer Probleme und ist ausgestiegen, weil die Figur am Anfang ein wenig sperrig ist – nur war ja genau das meine Absicht. Figuren müssen sich entwickeln, darum versuche ich gar nicht erst, sie gleich auf der ersten Seite sympathisch zu machen. Und nicht selten ist es ja gerade dieses Raue, das sie dann eben doch wieder liebenswert macht. Tarik aus der Sturmkönige-Trilogie ist anfangs ein versoffenes Wrack, der sich nach einigen Kapiteln zusammenreißt und in den drei Romanen eine große Veränderung durchläuft. Aber um das mitzubekommen, darf man natürlich nicht nach drei Seiten das Buch zuschlagen und gleich mal bei Amazon kommentieren: „Ich werde mit der Figur nicht warm.“ Überhaupt mein spezieller Lieblingssatz in Leserrezensionen.

 

Was für einen Stellenwert haben Blogger bei Dir?
Ich bemühe mich, einen guten Draht zu den Bloggern zu haben. Letztlich kann ich natürlich nicht jedem Blog folgen, weil ich sonst nichts anderes mehr machen würde. Ich kann auch leider nicht jedes Interview beantworten. Aber Blogger sind ohne Zweifel sehr wichtig und ich freue mich ehrlich über jede gut geschriebene Kritik. Früher bekam ich zwei Leserbriefe die Woche, heute bekomme ich jeden Tag diverse Mails und Facebook-Nachrichten. Sicher gibt es auch Blogger, die ihre Wichtigkeit etwas überschätzen, der eine oder andere wird auch mal dreist – „Schicken Sie mir doch ein signiertes Buch, dann bespreche ich es auch“ –, aber die Allermeisten sind sehr höflich, freundlich und einfach nur sehr angenehm im Umgang.

 

Viele angehende Autoren scheuen das Kürzen.
Man kann jeden Text kürzen und den meisten tut es ausgesprochen gut. Zwischen meiner ersten Fassung und der Abgabefassung kürze ich eine Menge, da fliegen locker bis zu zwanzig Prozent heraus. Das macht die Figuren klarer und bringt vor allem auch Dialoge auf den Punkt. Man muss nicht jeden Berg und jedes Kleidungsstück über drei Seiten beschreiben.

 

Hast Du schon immer als ersten Schritt Exposés verfasst?
Ja, von Anfang an. Meine Exposés sind sehr ausführlich, meist vierzig bis fünfzig Seiten lang. Ich lege jede einzelne Szene fest, die meisten Figuren und mittlerweile auch fast immer das Ende. Oder eine Version des Endes, manchmal ändert sich das später beim Schreiben.

 

Du weichst also schon von Deinen Vorgaben ab?
Zu neunzig Prozent halte ich mich an den Plot. Innerhalb der Kapitel kann sich einiges verändern, aber der Anfang und Ausgang der Szenen entsprechen meist dem Exposé. Dadurch wissen auch die Verlage ziemlich genau, was sie von mir bekommen werden, und es gibt nachträglich keine Diskussionen darüber, größere Teile des Romans umzuschreiben, weil irgendwem plötzlich irgendetwas nicht gefällt.

 

Arbeitest Du mit Charakterbögen?
Ich hab das ein, zwei Mal versucht, aber dann gemerkt, dass ich bei der Arbeit am Manuskript kaum noch hineinschaue. Bei längeren Geschichten wie etwa der Arkadien-Trilogie kopiere ich mir während des Schreibens einzelne Absätze, die die Charaktere definieren, in eine zweite Datei, die vor allem dann hilfreich wird, wenn ich den nächsten Band beginne. Die Hauptfiguren sind aber meist auch schon im Exposé umrissen, durchaus auch mit allerlei Details.

 

Wie bist Du auf einen Antagonisten wie Libatique (Asche & Phönix) gekommen, den ich persönlich sehr gut gelungen finde?
Die Faustregel heißt: Der Schurke muss Held seiner eigenen Geschichte sein. Er sieht sich selbst im Recht. Jeder Antagonist braucht eine Motivation, und sei sie für Außenstehende noch so bizarr. Libatiques jahrtausendealter Wunsch ist es, eigene Kunst zu erschaffen, nur ist er nicht in der Lage dazu; deshalb verschlingt er die Talente von Menschen, die begabter sind als er.

 

Wie sieht Dein Schreiballtag aus?
Ich korrigiere morgens erst die Seiten vom Vortag, das dauert durchaus ein bis zwei Stunden. Danach versuche ich, zehn Seiten zu schreiben. Das geht nur mit einer Menge Selbstdisziplin, aber ohne die ist man als professioneller Autor eh verloren.

Ich bin seit 1995 hauptberuflich Schriftsteller, vorher war ich Journalist. Ich musste damals um zehn Uhr vormittags in der Redaktion sein, bin aber zwischen fünf und sechs aufgestanden, um vorher ein paar Seiten zu schreiben. Irgendwie hab ich es geschafft, das frühe Aufstehen seitdem beizubehalten.

 

Hast Du Schreibworkshops gemacht, als Du mit dem Schreiben begonnen hast?
Nein, nie. Ich habe eine Reihe amerikanische Bücher über Dramaturgie und ähnliche Dinge gelesen, aber auch erst Jahre nach meinen ersten Romanen. Das klingt immer alles klug und schlüssig, aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich mich beim Schreiben dann doch wieder mehr oder minder auf mein Bauchgefühl verlasse. Vor allem bei der ersten Fassung des Exposés. Wenn ich es anschließend noch mal durchgehe, lege ich eher bestimmte Regeln und Maßstäbe an, vor allem wenn ich das Gefühl habe, irgendetwas funktioniert nicht. Dann mache ich mir ganz konkret Gedanken über Spannungsaufbau, Charakterisierung und so weiter.

 

Hast Du Testleser, denen Du Deine Texte gibst?
Hatte ich lange nicht, aber vor einigen Jahren habe ich begonnen, die Texte eben doch einmal einigen Leuten zu geben. Das sind alles Menschen aus der Buchbranche, die einen professionellen Blick darauf haben und mir auch – glaube ich – ziemlich ehrlich ihre Meinung sagen. Daraufhin ändere ich durchaus Dinge, meist eher Details, aber manchmal auch ganze Szenen.

 

Liest Du selbst noch viel?
Nicht so viel wie früher. Die allermeisten Bücher beginne ich nur interessehalber, lese aber nur wenige bis zum Ende. Anders ist es mit Hörbüchern. Ich laufe jeden Tag anderthalb Stunden mit meinem Hund durch die Felder, und seit ich dabei Hörbücher höre, schaffe ich auch endlich wieder komplette Romane.

 

Liest Du die Übersetzungen Deiner Bücher?
Nur die Englischen, aber auch das ist eher so ein Querlesen.

 

Was war die außergewöhnlichste Sprache, in die eines Deiner Bücher übersetzt wurde?
‘Arkadien erwacht’ ist auf Baskisch erschienen, das ja nur noch in einem kleinen Teil Spaniens gesprochen wird. Ich habe keine Ahnung, wie hoch die Auflage war, aber viel kann das nicht gewesen sein. Dann gab es Bücher auf Hebräisch oder auch in einigen kleineren asiatischen Ländern, von denen ich gar nicht weiß, ob sie eine eigene Sprache haben oder eher Thai oder Chinesisch benutzen.

 

Stellst Du Dir diese Ausgaben dann auch ins Regal?
Ich müsste von jeder Ausgabe ein Exemplar haben. In der hintersten Ecke meiner Bibliothek gibt es eine Regalwand, in der sie alle stehen. Aber ich würde mir meine eigenen Bücher nie ins Wohnzimmer stellen.

 

Wie viele Manuskripte liegen bei Dir unverkauft/unveröffentlicht in der Schublade?
Keins. Ich schreibe erst, wenn ich einen Vertrag habe. Ich schließe zuerst die Verträge mit den Verlagen ab, in der Regel für mehrere Bücher, und dann mache ich mich an die Arbeit.

 

Das heißt, Du verkaufst nur die Idee an den Verlag?
Oft ist es nicht einmal eine Idee. Genau genommen verkaufe ich mich, meinen Namen oder wie man das nennen möchte. Mit Carlsen habe ich etwa anfangs Verträge über drei Bücher abgeschlossen, es gab weder Inhalt noch Titel. Das gesamte Konzept ist erst später entstanden.

Hin und wieder stelle ich mündlich eine bestimmte Idee vor – so war es zum Beispiel bei der Sturmkönige-Trilogie –, gelegentlich schreibe ich auch mal eine Seite auf mit einer ungefähren Richtung, aber in den letzten zehn, zwölf Jahren war das eher die Ausnahme.

Ich mache das ja nun schon eine Weile und habe bei über fünfzig Büchern zweimal die Abgabetermine überschritten – und dann höchstens um zwei, drei Wochen. Wenn man als Autor erfolgreich mit Verlagen arbeiten will, braucht man eine gemeinsame Vertrauensbasis. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass sie ein ordentliches Manuskript bekommen. Das ist eine Frage der Professionalität, die ich umgekehrt ja auch vom Verlag erwarte.

Im „Spiegel“ stand vor einer Weile, dass in Deutschland geschätzt einhundert Autoren hauptberuflich vom Schreiben leben können. Ich weiß nicht, woher die Zahl kam und wie realistisch sie ist, aber Tatsache ist, dass sogar bekannte Autoren oft noch einen zweiten Job haben. Hauptberuflich können das nur Leute machen, die kontinuierlich arbeiten. In der „Welt“ gab es einen Artikel über Julia Kröhndie unter mehreren Pseudonymen schreibt. Da wurde dann die absurde Diskussion geführt, ob das Vielschreiberei sei, mit diesem typisch deutschen Tenor, wer zwei bis drei Bücher im Jahr unter verschiedenen Pseudonymen und in verschiedenen Genres schreibe, müsse zwangsläufig schlecht sein. Das ist völliger Unfug und noch dazu eine Unverschämtheit. Keiner, der professionell in der Branche arbeitet, würde so etwas allen Ernstes behaupten. So etwas kommt meist von Lesern, die keinen Schimmer davon haben, was Geschichtenerzähler antreibt, oder gern auch von Journalisten, die zehn Jahre an einem unveröffentlichten Manuskript hantieren und Selbstzweifel oder mangelnde Disziplin mit Kunstanspruch verwechseln.

 

Vielen Dank für das tolle Gespräch. Es hat Spaß gemacht!

Quelle: http://aislingbreith.de/blog/2013/08/19/interview-mit-kai-meyer

Crossfire – Erfülling (Crossfire 3)

 

Autor: Sylvia Day

 

Originaltitel: Entwined With You

 

 

Übersetzer: Nicole Hölsken, Jens Plassman

 

 

Erscheinungsdatum: 8. Juli 2013

 

 

ISBN-13: 978-3453545601

 

 

Verlag: Heyne Verlag

 

 

Taschenbuch: 480 Seiten

 

Rezension ab 18!

 

Klappentext: “Wie ein Blitz, der die Finsternis erhellt, trat Gideon Cross in mein Leben …

Er war attraktiv und charismatisch, kompliziert und leidenschaftlich. Zu diesem Mann fühlte ich mich hingezogen wie zu nichts und niemandem je zuvor. Ich ersehnte seine Berührung wie eine Droge, obwohl ich ahnte, dass sie schmerzen würde. Mühelos legte er die Brüche in meinem Innern offen, denn auch ihn verfolgten Dämonen. Und so waren wir Spiegel, die einander reflektierten – unsere innersten Welten, unsere Begierden … Die Fesseln seiner Liebe verwandelten mich, und ich hoffte, unsere erlittenen Qualen würden uns nicht auseinanderreißen.”
 

Nachdem ich den ersten Teil von “Crossfire” mochte, der zweite mich aber enttäuschte und moralisch Gewissensbisse aufkommen ließ, hoffte ich bei Teil drei wieder auf Besserung. Ich erfuhr dann leider noch vom Aufstocken der Trilogie zu einem Fünfteiler und frage mich wirklich, wie weit das Thema ausgereizt werden soll.

Gideon und Eva sind offiziell getrennt, um jeden möglichen Verdacht auf Gideons Schuld abzuwenden. Doch sie können nicht ohne einander und so zieht Gideon in die Wohnung auf dem Korridor gegenüber. Evas Doppelleben nimmt seinen Lauf. Gerne verbringt sie Zeit mit Gideon, hat aber ebenso ein schlechtes Gewissen Cary gegenüber, das sie ihrem besten Freund nicht die Wahrheit erzählen kann. Der Verdacht, wer Nathan ermordet haben könnte, wird auf eine andere Person projiziert. Gideon und Eva können aufatmen und dennoch geht Eva alles zu schnell in der Beziehung. Gideon lässt nicht locker, mit ihr den nächsten Schritt zu gehen. Werden die beiden heiraten?

 

Erster Satz: New Yorker Taxifahrer sind sehr speziell.

 

Idee: Im Grunde finde ich hinter dieser Story keine Idee. Ich frage mich immer noch, um was es eigentlich ging. Da hilft selbst der kleine Anflug von Mafia im Hintergrund nicht.

 

Plot: Ich bin so enttäuscht. Für mich ist dieses Buch eine Aneinanderreihung von Alltagsgeschehen Gideons und Evas, wie man es kennt und Sexszenen der beiden. Dabei hat die Autorin leider nicht mal neue Ideen. Man merkt dem Buch an, dass plötzlich von einem geplanten Dreiteiler auf einen Fünfteiler umgeschwenkt wurde. Muss das sein? Eva arbeitet, Gideon ebenfalls und gibt sein Geld in Unmengen aus um in Evas Nähe zu sein.

Selbst die erotischen Szenen mag ich nicht mehr als das bezeichnen. Das ist nur noch Sex, und zwar im Ablauf immer in der gleichen Reihenfolge. Mich langweilt das und diese ewigen ekstatischen Übertreibungen machen die Sache unglaubwürdig. Warum gönnt die Autorin den beiden nicht mal mehr Zeit? Alles ist immer so extrem und superlativ dargestellt. Ich mag das ja, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt und wenn die Geschichte nur noch daraus besteht, wird das langweilig.

Meiner Meinung fehlen diesem Plot die “Ups” und “Downs”. Wirklich Spannung wird nicht aufgebaut.

 

Schreibstil: Immer noch Ich-Perspektive und immer noch leicht zu lesen. Was mir nicht so gut gefallen hat, war die gleiche Wortwahl, vor allem bei den erotischen Szenen. Das Wort “Engel” haftet mir jetzt leider negativ an. Das ist zum einen persönlich, da ich mich nie von einem Mann so nennen lassen würde, zum anderen tritt es in einer unangenehmen Häufigkeit auf. Gideon nennt sie ja schon gar nicht mehr Eva. Leider haben mir die  erotischen Szenen nun auch nicht mehr gefallen, da sie viel zu schnell abgehandelt wurden. 

 

Charaktere: Viel verändert haben sich Gideon und Eva nicht. Selbst Cary konnte mich nicht mehr überzeugen.

Gideon und Eva sind mir zu extrem. Auf der einen Seite wollen sie vorsichtig sein und jeglichen Verdacht von Gideon weisen, auf der anderen Seite “wohnen” sie zusammen in der Wohnung, die er nach ihrer beider Geschmack zusammengestellt hat. So was finde ich unglaubwürdig. Als ob niemand davon Wind bekommen würde. Eva verabredet sich mit dem Ex, obwohl sie weiß, das der noch was von ihr will und Gideon vor Eifersucht zerfließt. Das ist unglaubwürdig, selbst für einen naiven Charakter. Leider wird Eva immer naiver, zumindest empfinde ich es so.

Ich hätte mir mehr Entwicklung gewünscht, als das ewige Verletzen, Verzeihen und leidenschaftliche Bettgeschehen.

 

Hintergrund: Ich frage mich immer noch, ob Menschen, selbst wenn sie fiktiv sind, bei so einer Vergangenheit in der Art handeln. Das ist leider was mich an Gideon, Eva und Cary stört und ich für mäßig recherchiert halte. Die sexuellen Höchstleistungen stelle ich auch mal wieder dahin. Sicher ist das bei solch einem Genre in gewisser Weise zu erwarten, dennoch könnte es für meinen Geschmack etwas ruhiger und “normaler” zugehen. Nicht jeder kann ständig und bekommt mehrere Orgasmen hintereinander.

 

Fazit: Leider keine Steigerung zu Teil 2 und für mich das Aus für diese Reihe. Vielleicht höre ich mir die Fortsetzung als Hörbuch an. Leider bin ich nicht mehr sonderlich interessiert an Gideon und Eva. Schade.

Für alle, die Teil 2 noch gut fanden und damit leben können das nicht so viel passiert.

Quelle: http://aislingbreith.de/blog/2013/08/13/crossfire-erfuellung-crossfire-3

Das Buch aus Blut und Schatten

 

Autor: Robin Wasserman

 

Originaltitel: Book of blood and shadow

Übersetzer: Bea Reiter

 

Erscheinungsdatum: 1. Juni 2013

 

ISBN-13: 978-3401068114

 

Verlag: Arena

 

Gebundene Ausgabe: 537 Seiten

 

Klappentext: Vor der Mordnacht hatte Nora zwei beste Freunde, Chris und Adriane. Und Max, den sie liebte. Nach jener Nacht hat sie Chris’ Blut an den Händen, Adriane steht unter Schock – und Max ist verschwunden. Was bleibt, ist ein okkultes Buch, das in jener Nacht seine grausige Botschaft offenbarte: Blut und Tod. Was bleibt, ist das mysteriöse Signum von Chris’ Mördern – einer jahrhundertealten Geheimgesellschaft. Gefangen zwischen Lüge und Schatten, behält Nora nur eine Gewissheit: Chris’ Blut war erst der Anfang – und sie selbst wird das Ende sein.

 

Frau Kern vom Arena Verlag hat mir “Das Buch aus Blut und Schatten” auf der Messe vorgestellt und ich fand es sofort interessant. Verschiedene Charaktere, ein Buch, eine geheime Gesellschaft … Ja, das ist der Stoff, der mich durchaus angezogen hat. Dennoch wird dies für mich eine schwere Rezension, denn so richtig hat mich das Buch nicht überzeugt, obwohl es gut ist.  Ja, richtig gelesen, denn ich glaube einfach, das Thriller nicht mein Genre ist.

 

Erster Satz: Wahrscheinlich sollte ich mit dem Blut anfangen.

 

Idee: Ein altes geheimnisvolles Buch, alte lateinische Briefe und die Jagt hinter einem historischen Geheimnis, gepaart mit ein paar Jugendlichen hört sich nach Abenteuer an. Die Idee ist sicher nicht neu, aber trotzdem ansprechend.

 

Plot: Alles fängt mit dem Prolog an, der im Grunde das Ende des ersten Buchteils darstellt. Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt, die in sich auch immer einen Abschnitt der Handlung abschließen. Da ist z. B. der Teil, der nur in Prag spielt. Diese Aufteilung fand ich total gut und hat mir klasse gefallen. Besonders waren die Briefe von Elizabeth, die Nora übersetzt hat. Man musste sich daran erst an die alte Ausdrucksweise gewöhnen, aber dann gestaltete es sich ganz gut. Auch wenn ich zugeben muss, dass die Länge der Briefe mich zum Schluss hin genervt hat. Insgesamt ein logisch aufgebauter Plot, allerdings kamen für mich keine Szenen total überraschend daher. Thriller lese ich eigentlich nicht, gucke aber ziemlich gern solche Filme. Wenn ich den Fortgang der Geschichte also im Ganzen betrachte, finde ich den Aufbau recht typisch. Mir hat mehr Spannung gefehlt, denn manche Dinge waren für mich  zu vorhersehbar und es gab Stellen in der Erzählung, die mich von der Länge gestört haben. Es hat eben nicht dieses Gefühl eingesetzt, bei dem ich unbedingt weiterlesen möchte.

 

Schreibstil: Erzählt wird als Ich-Erzähler Noras, im Präteritum. Die Briefe aus Elizabeths Sicht sind dazwischen natürlich eine Abwechslung. Im Allgemeinen kein schlechter Stil. Die Dialoge sind teils witzig und stachen für mich besonders hervor. Was ich nicht so gern mochte, waren die Beschreibungen der Umgebung zwischendurch. Was andere Leser mögen, bringt mich oft zu sehr aus dem Fluss. Mir war es schlichtweg zu detailreich.

 

Charaktere: Ich mag Bücher, in denen mehrere Charaktere nahezu einen gleichen Stellenwert und Präsenz einnehmen. Sicher sticht Nora durch die Ich-Perspektive  und ihrer wachsenden besonderen Beziehung zu der toten Elizabeth heraus. Sehr mochte ich auch die Beziehung zwischen Nora, ihrem besten Freund Chris und dessen Freundin Adriane. Ein etwas ungewöhnliches Trio, dessen Entstehung und Zusammenhang die Autorin jedoch sehr intensiv darstellt. Max, Noras späteren Freund habe ich als Nerd empfunden. Bei ihm fehlte mir etwas der Tiefgang, obwohl er eine wichtige Rolle spielt, blieb er für unnahbar. Das ist zwar sicher so gewollt, hat mich aber zu sehr von dem Charakter entfernen lassen und so konnte ich Noras tiefe Gefühle für ihn nicht wirklich empfinden. Eli, der plötzlich auftaucht und als Chris Cousin mit auf die Suche nach dem Geheimnis geht, ist interessant. Mir war recht schnell seine Rolle klar, aber das wird nicht jedem Leser so gehen.

Die Figuren wirken bewusst gewählt mit ihren Eigenschaften und ihre Zusammenstellung bleibt etwas konstruiert, obwohl die Autorin es geschafft hat sie natürlich miteinander agieren zu lassen. Dennoch: Nora ist eben das Mädchen mit dem toten Bruder, bei dem man Mitleid hat und das man beschützen möchte. Chris ist der nach außen hin lebenslustige Typ, für den ein Mädchen als bester Freund ganz normal ist. Adriane ist der besondere Mensch, der auch als Freundin von Nora natürlich die gegenseitige Position einnimmt. Sie vollführt lieber Yogaübungen und bringt sich nur Nora und Max zuliebe in Schwierigkeiten. Max, der Nerd, dem man die Beziehung zu Nora eigentlich nicht vermuten lässt. Eli, der undurchsichtige tschechischstämmige Amerikaner, der natürlich die Sprache beherrscht und somit unverzichtbar für den Aufenthalt in Prag ist.

 

Hintergrund: Ich war nie in Prag und fühlte mich zeitweise von den ganzen Beschreibungen erschlagen. Somit ist mir dieser Part des Buches auch am meisten in Erinnerung geblieben. Ich kann den Hintergrund nicht schlecht bewerten, denn  die Autorin hat ihre Hausaufgaben gemacht. Mir persönlich war es aber zu viel. Ein wenig hatte ich das Gefühl von Reiseführer.

Die Idee, das wirklich existierende Voinich-Manuskript als Grundlage zu nehmen finde ich gut.

Die Autorin hat sich viel Mühe gemacht, so scheint es mir, ihre sämtlichen Charakternotizen und Hintergründe in den Text einzubinden. Für meine Begriffe zu viel des Guten, aber das ist meine persönliche Meinung. Im Grunde ist es nur gut, dass sich so viele Gedanken zu den Charakteren gemacht werden, aber manches hätte Autorenwissen bleiben können.

 

Fazit: Thriller ist, was lesen anbelangt, einfach nicht mein Ding. Mir hat die Idee wirklich gut gefallen und ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, aber ich hätte die Geschichte viel lieber verfilmt gesehen. Leider war mir durch die vielen Erzählungen Noras und die teilweise recht langen Übersetzungen der Briefe etwas der Lesespaß gehemmt. Was noch (im wahrsten Sinne des Wortes) dazu kommt: die Ausmaße dieses Buches. Arena ist für hochwertig aufgemachte Bücher bekannt, aber diese ca. 550 Seiten dickes Papier und die schweren Buchdeckel muten an, unverwüstbar zu sein. Ich wage zu behaupten, dass meine Armmuskeln etwas zugenommen haben.

Die Auflösung am Schluss hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen und im Endeffekt hab ich immer noch keine Ahnung was das Lumen Dei ist, dem alle hinterhergejagt haben. Das Buch war nicht schlecht, eine interessante Story, die zu einem Film taugt, aber eben nicht meins.

Für alle, die Prag lieben, sterbende Charaktere gut finden und Geschichte mögen, die detailreich erzählt werden.

Quelle: http://aislingbreith.de/blog/2013/08/03/das-buch-aus-blut-und-schatten

Interview mit Jennifer Benkau

Richtig toll war das Treffen mit Jennifer Benkau. Bei einem Kaffee im ruhigeren Teil der Messe, sprachen wir über das Schreiben und ihren Weg in die Verlagswelt.

 

Liest Du Deine veröffentlichten Bücher selbst noch mal?

Es kommt vor, das ich irgendetwas nachgucken will. Natürlich bei einer Lesung. Richtig festlesen kann ich mich, wenn zwischen Schreiben, Überarbeiten und das gedruckte Buch in Händen halten viel Zeit vergangen ist. Manchmal ärgere ich mich dann über Formulierungen, denke aber an anderen Stellen: „Wo kommt das denn her? Das hab ich geschrieben?“

 

Wieviel Zeit vergeht von der ersten Rohfassung bis zum ersten Leser?

Zwischen ein paar Jahren und ein paar Monaten. Das ist ganz schwer zu sagen. Das nächste Buch, was von mir im Sommer erscheint, habe ich im Winter 2008 geschrieben. Mein Erstling ist erst jetzt soweit, dass er veröffentlicht werden kann. Ich habe lange für das Überarbeiten gebraucht und ihn dann auch ein Jahr liegen lassen, nur um wieder von vorne anzufangen. „Dark Destiny“ habe ich im letzten Frühjahr bis Sommer geschrieben. Das war relativ schnell.

 

War es von Anfang an als Zweiteiler geplant?

Angeboten wurde es als Trilogie oder Dilogie. Als ich es angefangen habe zu schreiben, war es noch nicht für den Verlag, sondern für mich. Ich merkte dann, dass die Geschichte keinen dritten Teil braucht.

 

Wie stehst Du zu Trilogien?

Ich persönlich mag lieber Einzelbände. Bei Trilogien lese ich oft nur den ersten und letzten Band, weil der Zweite mich meist nicht so begeistert. Für Autoren ist es bei einer Trilogie natürlich spannend, was in der Wartezeit zwischen den Fortsetzungen passiert. Es bildet sich eine Fangemeinde, und wenn der zweite Teil erscheint, zieht der Erste noch mal an.

Die Gefahr beim Einzelband liegt darin, dass er eine Zeit im Buchhandel liegt und dann doch relativ schnell wieder in Vergessenheit gerät. Das ist zumindest mein Gefühl.

 

Liest Du selbst noch Bücher?

Ja. Natürlich weniger, wenn ich viel schreiben muss, weil der Termin drückt oder ich eben das Bedürfnis habe, alles rauszulassen. An solchen Tagen sehe ich dann abends lieber einer Serie. Aber normalerweise muss es ein Buch pro Woche sein.

 

Hast Du noch einen anderen Job oder arbeitest Du hauptberuflich als Autorin?

Mittlerweile hauptberuflich. Mein Mann übernimmt im Haushalt ebenso viel wie ich und meine beiden großen Kinder sind relativ selbständig. Wir arbeiten beide mehr als vierzig Stunden in der Woche, da muss man hier und da Abstriche machen. Das Mama – Taxi kann ich zum Beispiel nicht anbieten.

 

Welchen Beruf hast Du ursprünglich ausgeübt?

Ich habe eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau gemacht. Sicherheit und ein solider Beruf sollte es sein. Während mein Mann Karriere gemacht hat, habe ich die Kinder großgezogen und ganz nebenbei mit dem Schreiben angefangen.

 

Überarbeitest Du noch viel, gerade jetzt bei dem Erstling?

Die Überarbeitungsphasen hören nie auf. Gerade den Erstling habe ich 50 Mal überarbeitet. Der einzige Roman, den ich nie leid werde. Bei allen anderen kam der Punkt, an dem man keine Lust mehr hatte und das Manuskript in– und auswendig kannte.

 

Streichst Du gerne?

In der Regel schon, aber gerade wenn aus dem Lektorat ein Vorschlag zum Streichen kommt, kann es wehtun. Wenn ich aber dann die gekürzte Version lese, sehe ich, wie gut es war, den unnötigen Ballast loszuwerden.

 

Musst Du für manche Szenen kämpfen, dass sie bleiben?

Kämpfen nicht wirklich, aber wir legen unsere Argumente dar und treffen uns meistens auf der Mitte.

 

Wird eins Deiner Bücher in andere Sprachen übersetzt?

Mein erstes veröffentlichtes Buch: „Nybbas Blut“. Eine klassische Dark Romance Geschichte. Das wird gerade für den amerikanischen E-Book-Markt übersetzt. Ich habe schon die erste Leseprobe bekommen. Den eigenen Text, den man in und auswendig kennt, auf englisch zu lesen ist unglaublich spannend und aufregend.

Die Hauptübersetzungsarbeit macht eine Deutsche. Eine Amerikanerin macht praktisch als Muttersprachlerin das Lektorat.

 

Ich finde es schön, das „Dark Canopy“ ein englischer Titel ist! Wer hat den Titel gefunden?

Das war mein Arbeitstitel. Eigentlich sucht der Verlag den Titel aus, weil man als Autor keinen Überblick hat, welche Titel es schon gibt und was gut am Markt ankommt. Bei „Dark Canopy“ war ich überrascht, als ich das Cover bekam und der Arbeitstitel darauf stand. Ich habe direkt meine Lektorin angerufen und nachgefragt. Die bestätigte mir, dass der Titel so bleibt, was mich sehr gefreut hat.

 

Hast Du als Autor Mitspracherecht beim Cover?

Nein. Ich kann natürlich sagen, wenn etwas gar nicht geht, aber dafür muss man einen guten Grund haben. Bis jetzt habe ich mich immer auf den Verlag verlassen. Bislang gefallen mir auch alle sehr gut. Das erste Cover gefiel mir damals zunächst gar nicht, aber es hat sich herausgestellt, dass das Buch durch Titel und Cover gut lief. Die Leser Leute wussten, was sie zu erwarten haben.

 

Jetzt erscheinen „Stolen Mortality“ und „Himmelsfern“. Was bedeuten diese Bücher für Dich?

„Stolen Mortality“ ist mein Erstling und bei dem kann ich immer noch lachen und weinen. Da existiert eine starke emotionale Bindung. Aber auch „Himmelsfern“ (ebenfalls Arbeitstitel), das viel später geschrieben wurde, bedeutet sehr viel. Damit habe ich meinen Agenten bekommen und auch den Verlag „Script 5“. Der Agent hat „Himmelsfern“ innerhalb von ein paar Stunden genommen und der Verlag ebenfalls. Freitags wurde der Titel angeboten und Dienstags war der Vertrag bei mir.

 

Der Cliffhanger bei Dark Canopy ist ja sehr gemein! Wie kam es zu der Entscheidung?

Wir mussten den Cut irgendwo in dem Bereich machen und dann habe ich diese Stelle bewusst gewählt.

 

Der Klappentext von Dark Destiny ist ja auch nicht ohne! Woher kam der?
Den hat die Lektorin geschrieben. Er ist gemein und ich hätte das so nicht gemacht.

 

Bist Du jemand der plant? Plottest Du?

Ja, ich muss. Es geht gar nicht ohne. Der Verlag würde das Buch nicht kaufen, wenn er nicht ungefähr erfährt, was passiert.

 

Hältst Du Dich beim Schreiben dann daran?

Es kann natürlich passieren, das eine Figur eine bessere Idee hat und anders handeln möchte. Dann geht der Plot natürlich zur Seite. Es wird spannend, wenn ich selbst nicht weiß, was auf den nächsten zehn Seiten passiert. In solchen Situationen kommt bei mir dieser Schreibfluss auf, mit dem ich 20 Seiten am Tag schreibe, weil ich selber wissen will, wie es weitergeht. Dann ist das Schreiben nicht mehr Arbeit und es ist aufregend, wenn jedes Buch und jede Freizeitaktivität links liegen gelassen wird.

 

Entwickelst Du Charakterbögen?

Gar nicht. Es kommt schon mal vor, dass ich ein Begleitheft mit den Nebenfiguren mache, die ich selbst nicht so im Kopf habe. Die Hauptcharaktere kommen so wie sie sind bei mir an und ich habe nicht das Gefühl, dass ich da viel dran machen muss. Ich mache mir mehr Gedanken um die Nebenfiguren als um die Hauptfiguren, weil diese einfach stimmig sind. Da muss ich nicht überlegen wie sie reagieren.

 

Entwickeln Deine Charaktere Eigenleben?

Ja, sie stellen sich dann schon mal quer und entwickeln einen Knoten im Gehirn. Dann passiert auf einmal nichts mehr und alles fühlt sich falsch an. Oft hilft es zwei Seiten zurückzuspringen und etwas zu ändern, damit wieder alles passt.

 

Wie hast Du Dich mit Deinen Sachen beworben?

Ich habe erst recherchiert. Wer bietet welches Programm? Was kann ich in etwa erwarten? Ich habe erst mal nur eine E-Mail geschrieben. Darin habe ich erklärt, dass ich auf der Suche nach einer Agentur bin, was ich habe und in welche Richtung es geht. Recht schnell kam die Antwort mit der Bitte um Exposé und Leseprobe. Zwei Stunden später kam schon die Zusage. Es ist nicht die Regel, das es so schnell geht, aber der Agent hatte gerade Zeit und der Text gefiel auf Anhieb.

„Dark Canopy“ habe ich dann auch angeboten. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber erst 100 Seiten Rohfassung. „Himmelsfern“ war fertig und vom Verlag direkt genommen. „Dark Canopy“ wurde auf der Messe mit angeboten. Der Verlag wollte es mit der Bedingung, dass es im Sommer (innerhalb 2-3Monate) fertig sein müsse, weil sie das gerne vorziehen würden. Zu dem Zeitpunkt konnte man Dystopien noch gut auf den Markt bringen. Ich habe es dann tatsächlich fertigbekommen, sodass es im März 2012 erscheinen konnte. So rutschte”Himmelsfern” erst nach hinten.

 

Was ist es für ein Gefühl, in acht Wochen aus einer 100 Seiten Rohfassung einen Roman zu schreiben?

Das war der Moment, in dem ich gemerkt habe, wie aus dem Hobby Arbeit wurde. Bei „Dark Canopy“ kamen dann auch noch private Gründe dazu, die mich beim Schreiben gehemmt haben. Ich habe viel zu spät angefangen, und wenn man das dann so “runterschreiben” muss, ist man zum Schluss froh, wenn es vorbei ist.

 

Wie läuft es dann ab, wenn die Rohfassung fertig ist?

Die Rohfassung bekommen meine Testleser und die überarbeitete Fassung geht dann zum Verlag. Dort wird mit dem Lektorat zusammen daran gefeilt. Wobei man bei Änderungen aufpassen muss, da sie sich durchs ganze Buch ziehen. Logikfehler in Büchern findet man in der gedruckten Fassung im Endeffekt dann, wenn zu viel daran gearbeitet wurde. Das passiert eben. Der Verlag hat noch eigene Testleser, die vorab eine Tendenz geben, wie das Buch ankommt.

 

Wie war das in Deinen Anfängen. Hast Du Testleser in Schreibforen gesucht?

Ich habe mit Fanfiction angefangen zu schreiben und dort findet man sich so. Ich habe noch eine Testleserin aus dieser Zeit und mittlerweile drei Kolleginnen, die den Sprung in einen Verlag geschafft haben.

 

Bist Du noch in Schreibforen unterwegs?

Nicht mehr den gleichen Seiten wie früher, aber grundsätzlich schon. Es gibt für veröffentlichte Autoren eigene Foren, wo man wieder andere Kollegen kennenlernt. Das ist ganz spannend, weil man dort seinen früheren Idolen über den Weg läuft. Ich bin immer noch in der Büchereule vertreten und versuche ein bisschen Zeit zu finden.

 

Liest Du noch „beta“ für andere?

Wenig. Ich habe noch zwei bis drei liebe Kolleginnen, mit denen ich gegenseitig Korrektur lese. Das ist dann aber eher so, dass man ein Problem hat und um Rat fragt. Oder man wird gefragt, ob man ein Buch vorab lesen darf, was immer ganz schön ist.

 

Wie viele Manuskripte hast Du noch in der Schublade liegen?

Drei Fertige, aber die sind alle nicht auf dem Level, den ich abgeben würde. Eins habe ich geschrieben als ich 16 war, dass ich vor ein paar Jahren endlich zu Ende gebracht habe. Das ist zwar nett und ich lese es gerne, aber nichts, was ich abgeben würde.

 

Hast Du Schreibworkshops mitgemacht?

Nein ich habe “Learning by doing” und “Try and Error” angewendet. Einfach viel Kritik holen. Ich habe immer die Kritik von denen geholt, die am Ehrlichsten waren. Die Kritik, die am meisten wehtut.

 

Du hast Erfahrungen mit zwei Verlagen, arbeiten die unterschiedlich?

Es ist ein sehr kleiner und ein sehr großer Verlag und die arbeiten natürlich unterschiedlich. Das ist auch das, was ich von Kollegen höre. Jeder Verlag hat seine Vorgehensweise und auch jeder Lektor arbeitet unterschiedlich. Beim Sieben Verlag arbeite ich mit der Lektorin am fünften Buch zusammen, da ist nicht mehr so viel im Text markiert. Wir sind so gut aufeinander abgestimmt, sie streicht nichts mehr an von dem sie weiß, dass ich es nicht streichen möchte und Stellen, die sie immer wieder streichen wird, schreibe ich direkt anders. Es ist schön, wenn man weiß, wie der andere tickt. Dann ist es auch kaum noch Arbeit. Es ist aber auch schön, wenn man von einem anderen Lektor wieder neue Anreize bekommt.

 

Vielen Dank für dieses tolle Gespräch!

Quelle: http://aislingbreith.de/blog/2013/07/12/interview-mit-jennifer-benkau

Stolen Mortality

Stolen Mortality

Price: EUR 14,90

 

 

Autor: Jennifer Benkau

 

Erscheinungsdatum: 28. Juni 2013

 

 

ISBN-13: 978-3864431111

 

 

Verlag: Sieben Verlag

 

 

Taschenbuch: 360 Seiten

 

Klappentext:

Jamian Bryonts steht mit dem Rücken zur Wand. Um seinen jüngeren Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld für einen Fehler auf sich, den er nicht begangen hat, und unterwirft sich einem ewigen Fluch: Mittels eines Giftes raubt der Senat der Vampirjäger ihm die Sterblichkeit. Doch warum gerade diese diabolische Strafe für ihn gewählt wurde, stellt Jamian vor ein Rätsel. Und was hat es mit der Vampirfrau Laine auf sich, die zeitgleich in seinem schottischen Dorf auftaucht und über Gesetze nur lacht? Klar ist nur eins sie ist die Letzte, der Jamian vertrauen darf. Denn Laine hat einen tödlichen Auftrag.
 

Oh ja, wenn Jennifer Benkau drauf steht, habe ich gewisse Erwartungen. Ganz klar, dass ich “Stolen Mortality” lesen musste. Zum einen, wegen dem wunderschönen Cover, zum anderen, weil Vampire drin vorkommen. Ach ja, und natürlich wegen Jennys unnachahmlichen Stils.

Jamian und sein jüngerer Bruder Junias sind Kienshi, Vampirwächter. In dem kleinen Nest Glen Mertha herrscht ein einvernehmliches Nebeneinander, solange die Blutsauger die Menschen nicht töten. Doch dann nimmt Jamian die Schuld eines Fehlers seines Bruders auf sich, die ihm Unsterblichkeit einhandelt. Er ist nun verdammt auf ewig 19 zu sein. Keine rosigen Aussichten. Lange kann Jamian nicht darüber nachdenken, den es taucht ein weiblicher Partisane Vampir auf. Vampiere die keine regeln akzeptieren. Ungewollt rettet er die hübsche Blonde und das Schicksal nimmt seinen Lauf
.
Erster Satz: Flüsterworte in einem Wald, irgendwo in den Highlands

 

Idee: Ich fand besonders die Idee der Kienshi toll. Ein Gegenpart zu den Vampiren, den ich so noch nicht kannte. Vor allem, weil sie nicht unbedingt die »Guten« sind

 

Plot: Ich brauchte meine Zeit, um in das Buch reinzukommen. Man weiß nicht genau wohin will die Geschichte und um was geht es jetzt genau. Dann setzt plötzlich ein Sog ein. Es gibt mehrere Handlungsstränge die durch die Perspektiven der verschiedenen Figuren dargestellt wird, bis sich alles zusammenfügt. Es gibt Blut, es gibt Leidenschaft und eine Verschwörung. Genau die richtigen Zutaten um eine spannende Geschichte zu erzählen.

 

Schreibstil: Grandios. Wieder bin ich total beeindruckt, wie man so etwas auf die Beine stellt. Zumal es der Erstling der Autorin ist und in dem steckt meist ein besonderes Herzblut und sehr viel Überarbeitung. Durch diesen tollen Stil, den sie auch noch aus dem Erstling herausgekitzelt hat wird es nie langweilig, selbst wenn der Plot eine Länge hat. Ein wahrer Genuss des Lesens.

»Stolen Mortality« wird in der dritten Person im Präteritum erzählt. So kann sich die Autorin auch der verschiedenen Sichtweisen der Figuren bedienen. Die Geschichte bleibt meist bei Jamian, aber findet auch bei Junias und Laine statt. Dabei werden die verschiedenen Sprünge zwischen den Schauplätzen wunderbar ineineadergefügt. Das erzeugt Spannung und treibt das Lesen voran. Vor allem fiebert man so mit mehreren Charakteren mit, kann auf zwei Liebesgeschichten hoffen und wird dabei wieder so gut unterhalten, dass ich auch an Stellen lachen musste, aber auch aufgeregt und vor allem traurig war. Ein unbeschreiblich gefühlvoller Stil mit Tiefe, der einen mitreißt und berührt. Es macht Lust auf mehr, auch wenn Jennifer Benkau Wege in der Handlung geht, die man nicht gehen möchte. Ihre Schreibe ist einfach zu gut um es ungelesen zu lassen. So gibt es Momente, in denen man das Buch gegen die Wand hauen möchte, nur um es dann doch wieder in den Arm zu nehmen.

 

Charaktere: Ganz besonders hat mir die Beziehung der beiden Brüder zueinander gefallen. Jamian, der früh das Erbe seines Vaters annehmen musste und Junias, der schon mit sechzehn, anstatt achtzehn zum Kienshi wurde. Beide Brüder entsprechen ihren Rollen. Jamian, der führsorgliche Große Bruder, der auch ein Stück Vaterrolle übernommen hat, lässt immer wieder seine Jugendlichkeit durchblitzen. Die meiste Zeit ist er beherrscht, umsichtig und meidet unvorsichtige Dinge. Doch Laine bringt seine Gefühlswelt durcheinander, seine Sichtweise und lockt seine naive Seite hervor.

Junias ist ein so wunderbar gelungener Jugendlicher. Seine Naivität, Impulsivität aber auch Schüchternheit sind geeignete Faktoren um ihm dem Leser nahe zu bringen. Ich mochte ihn sehr gern und er ist mein heimlicher Star der Geschichte. Schlägt er sich nachts gemeinsam mit seinem Bruder die Nächte um die Ohren, um in Glen Mertha Frieden  zu bewahren, entpuppt er sich für Amy, dem Mädchen was er mag,  als wahr gewordener Mythos. Eine schöne und süße jugendliche Liebesgeschichte entsteh zwischen ihnen, die einfach echt wirkt.

Was mir bei Laine besonders gefallen hat, das ihre Wurzeln und ihr Alter hervorkam. Die Begegnung mit Jamian und seine andere Art, die sich von anderen Kienshi unterscheidet, bringt ihr Weltbild durcheinander. Zum einen blutliebendes Monster, ohne Rücksicht auf Leben, ist sie zum anderen eine junge Frau geblieben, die plötzlich ihr Herz verliert und dadurch wiedergewinnt.

 

Hintergrund: Mir ist bei diesem Roman besonders aufgefallen wie nah Frau Benkau mir Schottland gebracht hat. Ich habe richtig Lust auf Urlaub dort bekommen. Das Setting scheint mir mehr als sehr gut recherchiert. Auch die Hintergründe der Figuren sind sehr gut und durchdacht.

Die Idee der Kienshi ist klasse und ebenso gut umgesetzt. Sie hat Hand und Fuß und war für mich neu. Bei manchen Dingen hätte ich gern etwas nachgefragt, aber das waren Details, die für die Geschichte irrelevant waren.

 

Fazit: Wunderbar! Man merkt diesem Werk zwar etwas den Erstling an, aber Jennifer Benkaus Stil ist unverkennbar. Endlich wieder ein Vampiroman, den man gelesen haben sollte. Eben weil er nicht der Norm entspricht. Er ist düster, blutig und brutal, aber ebenso liebevoll und schön. Die Kampfszenen sowie auch die heißen Szenen zwischen Laine und Jamian sind plastisch. Ein Muss für jeden Jennifer Benkau Fan.

Für alle, die Vampire satt haben, und sich eines Besseren belehren lassen wollen.

Quelle: http://aislingbreith.de/blog/2013/07/11/stolen-mortality/?preview=true&preview_id=3233&preview_nonce=b4c62a9f0e

Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach  - Sarah Alderson, Karlheinz Dürr
  Ein Herzschlag danach

Price: EUR 14,99

 

Autor: Sarah Alderson

 

Originaltitel: Hunting Lila

 

Übersetzer: Karlheinz Dürr

 

Erscheinungsdatum: 1. Dezember 2012

 

ISBN-13: 978-3473400850

 

Verlag: Ravensburger Buchverlag

 

Taschenbuch: 352 Seiten

 

Klappentext: Die siebzehnjährige Lila ist seit Jahren heimlich und unsterblich in Alex, den besten Freund ihres Bruders, verliebt. Es ist immer gefährlich, sich in den Falschen zu verlieben, in Lilas Fall ist es lebensgefährlich: Alex und Lilas Bruder sind Soldaten einer Eliteeinheit, die Jagd auf Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten macht. Und unglücklicherweise verfügt auch Lila über eine besondere Gabe: Sie kann Gegenstände allein durch Gedankenkraft bewegen …

 

Mich sprach das Cover an und der Titel. “Ein Herzschlag danach” verheißt Gefühl, aber auch Spannung und trifft damit den Inhalt perfekt. Eine Protagonistin mit Namen Lila interessiert mich allein schon, weil ich den Namen sehr mag. Paranormale Fähigkeiten? Ja, dieses Buch musste gelesen werden.

Lila ist siebzehn und hat telekinetische Fähigkeiten. Ihr großes Geheimnis, was ihr nicht immer leicht fällt zu verbergen. Bei einem Angriff auf den Londoner Straßen schnappt sie in Gedanken nach dem Messer ihres Angreifers und bedroht ihn damit. Der Auslöser sich möglichst schnell aus London zu entfernen und dem in LA lebenden Bruder einen Besuch abzustatten. Jack, der nach dem Tod der Mutter bei der Familie seines besten Freundes aufwuchs, freut sich, möcht Lila aber auch schnell wieder nach Hause schicken. Er arbeitet fürs Militär, eine Spezialeinheit, und darf darüber nicht sprechen. Lila möchte aber nicht weg, denn auch Alex ist bei dieser Einheit. Seit Kindheitstagen ist sie in den besten Freund des Bruders verliebt. Sie hofft die Gefühle eines Tages erwidert zu bekommen. Als sie in Gefahr gerät und Alex sie beschütz, scheint das Glück zum Greifen nah. Bis Lila erfährt, dass sie zu den Menschen gehört, die Alex und Jack jagen und fangen. Doch wer ist nun der Feind? Der Mann, der es auf Lila abgesehen hat, oder Alex und ihr eigener Bruder Jack?

 

Erster Satz: Die scharfe Spitze bewegte sich auf sein Auge zu wie ein Skalpell auf ein Geschwür.

 

Idee: Es gibt die üblichen Klischees: den supertollen Jungen, paranormale Fähigkeiten und das schüchterne Mädchen. Nichts Neues also. Allerdings gut verpackt und ich mag solche Geschichten einfach.
 
Plot: Man ist direkt im Geschehen drin. Mich hat das im ersten Moment überrumpelt, im Nachhinein finde ich es aber richtig gut. Zunächst lernt man Lila kennen, wie sie die Flucht ergreift und was ihr Hintergrund ist. Man erfährt von der toten Mutter, warum Jack in Amerika lebt und was alles seit dem Tod der Mutter passiert ist. Eine ganze Weile beschränkt sich die Handlung auf Lila und vor allem auf ihre Verliebtheit. Die Situationen die sie falsch deutet und ihr Gefühlschaos bereiten. Ihre Neugier, was hinter der mysteriösen Einheit steckt. Da liest man und liest und ist tatsächlich gefesselt und erfreut sich an Lila und ihre Hoffnung, bis plötzlich Action aufkommt. Nicht das es vorher langweilig war, aber mit einem Mal nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und die vermeintliche reine Liebesgeschichte entpuppt sich auch als Verfolgungsjagt mit Motorrad und Kanonen. Mir hat das richtig gut gefallen. Ein Plot nach meinem Geschmack. Ich mag es, wenn die Geschichte langsam beginnt und man überrascht wird, dass es gar nicht in die Richtung geht, die man vermutet hatte.
 
Schreibstil:
Schon wieder Ich-Perspektive im Präteritum. Muss ich noch erwähnen wie sehr ich das Liebe? Dazu liest es sich so locker und leicht, dass man fast viel zu schnell durch ist. Mir haben vor allem die echt wirkenden Gedankengänge Lilas gefallen. Auch die Dialoge sind mitunter richtig amüsant. Die kleinen Zärtlichkeiten zwischen Lila und Alex sind traumhaft schön dargestellt und man kann sie beim Lesen fühlen. Nicht unbedingt ein Stil, der aus der Masse herausfällt, aber oben mit dabei ist.
 
Charaktere: Das große Plus dieses Buches sind die Protagonisten. Lila ist wirklich siebzehn. Ihre naiven Gedanken sind echt und so wunderbar. Ich habe mich richtig zurückversetzt gefühlt. Wie sehr man doch manche Dinge falsch interpretiert in dem Alter. Das hat Frau Alderson klasse eingefangen und es macht so viel Spaß das zu lesen. Alex entspricht natürlich jedem Klischee, aber mal ehrlich: Wer will mit siebzehn nicht den perfekten Typen? Ich mag ihn allein wegen des Namens (ich spreche ihn englisch aus) und wegen seiner ganzen Art. Man wird außerdem von Lilas Schwärmerei so sehr mitgezogen, dass man sich automatisch verliebt. Alex ist ein wirklicher Beschützer und zwischen den beiden baut sich die Beziehung nach und nach auf. Dabei ist auch Alex unsicher und unbeholfen, was ich sehr sympathisch finde.Richtig gut sind die Wendungen in den Charakteren. Ich will nicht zu viel verraten, aber die Karten werden zwischendurch neu gemischt und nicht jeder ist das, was man zunächst meint.Anführen möchte ich auch wieder einen Nebencharakter: Suki. Ich liebe den Namen und außerdem hat diese kleine Gedankenleserin eine Art, die mich stark an Alice aus “Twilight” erinnert hat. Sie ist nicht abgekupfert, aber vor allem ihre Antworten auf Gedanken lockern alles auf und bringen natürlich auch bisher unausgesprochene Dinge ans Licht.
 
Hintergrund: Ob das alles so logisch ist mit der Einheit und Alex und Jack als sehr junge Teamleiter mag dahin gestellt sein. Sarah  Alderson erklärt jedoch alles und es passt zusammen. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet. Man merkt aber, dass die Hauptarbeit bei Lila geleistet wurde. Es werden eben viele klassische Elemente aus dem Gesamtrepertoire an paranormaler Jugendliteratur genutzt. Das ist jedoch nicht schlimm, da die Autorin es schön zusammengestellt und verpackt hat.
Fazit: Eine kleine Perle, die, wie ich finde, viel bekannter sein sollte. Es wird nie langweilig, man möchte weiterlesen und so hat es sich für mich zu einem Pageturner entwickelt. Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.Für alle, die paranormale Geschichten nicht satt sind, sich, wie siebzehn verliebt fühlen wollen und Altbewährtes neu entdecken möchten.
Quelle: http://aislingbreith.de/blog/2013/06/17/ein-herzschlag-danach

Rush of love (Rush of love 1)

 

Autor: Abbi Glines

 

Originaltitel: Fallen too far

 

Übersetzer: Heidi Lichtblau

 

Erscheinungsdatum: 14. Mai 2013

 

ISBN-13: 978-3492304382

 

Verlag: Piper Taschenbuch

 

Taschenbuch: 240 Seiten

          

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klappentext: Sie ist seine Stiefschwester. Sie ist jung und unschuldig. Für Rush Finlay ist sie aber vor allem eines: verboten verführerisch. Nach dem Tod der Mutter verlässt Blaire ihr Zuhause, um bei ihrem Vater und dessen neuer Familie in einem luxuriösen Strandhaus zu leben. Vor allem ihr attraktiver Stiefbruder Rush lässt sie jedoch immer wieder spüren, dass sie nicht willkommen ist. Er ist so abweisend wie anziehend, so verletzend wie faszinierend, er ist verwirrend und unwiderstehlich – und er kennt ein Geheimnis, das Blaires Herz mit einem Schlag für immer brechen könnte.

 

Momentan macht sich auf dem deutschen Markt ein neues Genre breit. Wo mich der Hype um “Beautiful Disaster” nicht so packen konnte, überzeugte mich “Rush of Love” umso mehr. Der Klappentext hörte sich nach netter Unterhaltung an. Das war es auch, leider nur zu kurz.

Blaires Mutter unterlag dem Krebs. Nach dem Verkauf des Hauses und aller anderen Habseligkeiten, um die ausstehenden Krankenhausrechnungen zu bezahlen, macht sich die 19jährige sich suf den Weg zu ihrem Vater umd dort zu wohnen, bis sie Arbeit gefunden und sich ein neues Leben aufbauen kann. Aber anstatt ihren Vater, findet sie Rush in dem Haus vor. Er entpuppt sich als ihr Stiefbruder, Sohn eines Rockstars, reich, arrogant und unsagbar sexy. Sie darf bleiben, in der Kammer der Haushälterin und Rush  lässt sie deutlich spüren, dass sie nicht erwüscht ist. Dennoch kann sich Blaire seiner Anziehungskraft nicht entziehen. Doch warum ist Rush plötzlich so eifersüchtig, als Blaire als Getränkeverkäuferin auf dem Golfplatz allen Männer den Kof verdreht? Und wieso hasst seine Schwester Blaire so sehr?

 

Erster Satz: Wo ich herkam, standen alte Trucks mit großen erdverkrusteten Rädern vor den Häusern, in denen eine Party stieg.

 

Idee: Die Idee ist nicht neu, recht klassisch und nicht wirklich innovativ. Armes Mädchen trifft reichen Bad boy. Trozdem stehe ich ja auf so ein Thema.

 

Plot: Den Anfang fand ich irgendwie doof und im Endeffekt zeigt er ein anderes Bild von Blaire, zumindest für meine Begriffe. Aber dann geht alles seinen Weg. Da die Geschicht auf 240 Seiten gepackt ist, geht alles recht rasant. Mir hat das deshalb gefallen, da ich den absoluten Lesesog hatte. Manche Dinge waren vorhersehbar, haben aber das Lesevergnügen nicht getrübt. Man muss ein bischen aufpassen um bei der Auflösung nicht den Faden zu verlieren, wie jetzt wer zueinander steht. Ich fand die Handlung nicht zu kurz und nicht zu lang. Perfekt für ein Lesevergnügen zwischendurch.

 

Schreibstil: Locker und leicht. Nichts besonderes, aber eben schnell zu lesen, sodass die Seiten dahinfliegen. Erzählt wird in der Ich-Perspektive im Präteritum. Mir haben die Dialoge gefallen, vor allem aber die Art, wie Blaires Gefühle geschiltert wurden. Das konne zwar auch stellenweise nerven, passt aber zum Alter von Blaire.

Charaktere: Blaire. Obwohl ich den Charakter nicht ganz stimmig finde, mochte ich sie. Erst wirkte sie wie ein taffes Mädel, aber das dreht sich nach dem ersten Kapitel  und damit  musste ich erst zurecht kommen. Mit ihren 19 Jahren musste sie schon das Haus ihrere Mutter verkaufen, die Beerdigung organisieren und sich mit Krankenhasurechnugen rumplagen. Deshalb nehme ich ihr das Streben nach dem eigenen Lebensunterhalt ab. Auch, dass sie niemandem zur Last fallen und nichts geschenkt haben möchte, verstehe ich. In Puncto Rush ist sie total naiv. Ihre vielen Gedankengänge sind fast zu viel, aber wenn ich recht darüber nachdenke, für eine 19–jährige Jungfrau absolut nachvollziehbar. So sehr ich mir an den Kopf gefasst habe, warum das Mädchen so blind ist, kann ich es dennoch verstehen.

Rush ist der stereotype Badboy schlechthin. Ich kann es nicht genau erklären, aber trozdem hatte er mich von Anfang an. Im Grunde könnte man an allen Ecken meckern. Er lässt sie in einer Kammer hausen, ist unfreundlich, weist sie ab und alles nur, weil er sie nicht zu nah an sich rankommen lassen möchte, da sonst seine Libido mit ihm durchgeht. Ja, er erfüllt alle Klischees und dennoch hat er seine süße Seite. Abbi Glines schaffte es irgendwie diesen Charakter trotzdem zu mögen um ihn anzuschmachten.

Bei den Nebecharakteren gibt es keinen, den ich besonders hervorheben könnte. Sie sind gut, vielfältig und erfüllen ihren Zweck.

 

Hintergrund: Ich habe keine Ahnug von Golf und auch nicht davon, wie es ist als neuzehnjägrige all diese Dinge nach dem Tod der Mutter zu organisieren. An keiner Stelle habe ich das Gefühl gehabt, dass etwas am Hintergrund nicht stimmt. Die Familienverhältnisse sind etwas verworen, aber die Erklärung ihres Zustande kommens nachvollziehbar.

 

Fazit: Ein unerwartet gutes Buch, für dieses Genre. Ein Lesevergnügen nach meinem Geschmack, wenn ich leicht unterhalten werden möchte. Da fühlt man sich wieder jung und die Erotik kommt nicht zu kurz. Was ich bei “Beautiful Disater” vermisst habe, ist Abbi Glines hier vollends gelungen. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten. Ein wahrer “Rush of Lesen”.

Für alle, die Bad boys mögen und sich bei leichtem Lesevergnügen über eine Prise Erotik freuen.

Quelle: http://aislingbreith.de/blog/2013/07/10/rush-of-love-verfuehrt-rush-of-love-1

Rush of Love - Verführt: Roman

Rush of Love - Verführt  - Abbi Glines, Heidi Lichtblau Momentan macht sich auf dem deutschen Markt ein neues Genre breit. Wo mich der Hype um “Beautiful Disaster” nicht so packen konnte, überzeugte mich “Rush of Love” umso mehr. Der Klappentext hörte sich nach netter Unterhaltung an. Das war es auch, leider nur zu kurz.Blaires Mutter unterlag dem Krebs. Nach dem Verkauf des Hauses und aller anderen Habseligkeiten, um die ausstehenden Krankenhausrechnungen zu bezahlen, macht sich die 19jährige sich suf den Weg zu ihrem Vater umd dort zu wohnen, bis sie Arbeit gefunden und sich ein neues Leben aufbauen kann. Aber anstatt ihren Vater, findet sie Rush in dem Haus vor. Er entpuppt sich als ihr Stiefbruder, Sohn eines Rockstars, reich, arrogant und unsagbar sexy. Sie darf bleiben, in der Kammer der Haushälterin und Rush lässt sie deutlich spüren, dass sie nicht erwüscht ist. Dennoch kann sich Blaire seiner Anziehungskraft nicht entziehen. Doch warum ist Rush plötzlich so eifersüchtig, als Blaire als Getränkeverkäuferin auf dem Golfplatz allen Männer den Kof verdreht? Und wieso hasst seine Schwester Blaire so sehr?Erster Satz: Wo ich herkam, standen alte Trucks mit großen erdverkrusteten Rädern vor den Häusern, in denen eine Party stieg.Idee: Die Idee ist nicht neu, recht klassisch und nicht wirklich innovativ. Armes Mädchen trifft reichen Bad boy. Trozdem stehe ich ja auf so ein Thema.Plot: Den Anfang fand ich irgendwie doof und im Endeffekt zeigt er ein anderes Bild von Blaire, zumindest für meine Begriffe. Aber dann geht alles seinen Weg. Da die Geschicht auf 240 Seiten gepackt ist, geht alles recht rasant. Mir hat das deshalb gefallen, da ich den absoluten Lesesog hatte. Manche Dinge waren vorhersehbar, haben aber das Lesevergnügen nicht getrübt. Man muss ein bischen aufpassen um bei der Auflösung nicht den Faden zu verlieren, wie jetzt wer zueinander steht. Ich fand die Handlung nicht zu kurz und nicht zu lang. Perfekt für ein Lesevergnügen zwischendurch.Schreibstil: Locker und leicht. Nichts besonderes, aber eben schnell zu lesen, sodass die Seiten dahinfliegen. Erzählt wird in der Ich-Perspektive im Präteritum. Mir haben die Dialoge gefallen, vor allem aber die Art, wie Blaires Gefühle geschiltert wurden. Das konne zwar auch stellenweise nerven, passt aber zum Alter von Blaire.Charaktere: Blaire. Obwohl ich den Charakter nicht ganz stimmig finde, mochte ich sie. Erst wirkte sie wie ein taffes Mädel, aber das dreht sich nach dem ersten Kapitel und damit musste ich erst zurecht kommen. Mit ihren 19 Jahren musste sie schon das Haus ihrere Mutter verkaufen, die Beerdigung organisieren und sich mit Krankenhasurechnugen rumplagen. Deshalb nehme ich ihr das Streben nach dem eigenen Lebensunterhalt ab. Auch, dass sie niemandem zur Last fallen und nichts geschenkt haben möchte, verstehe ich. In Puncto Rush ist sie total naiv. Ihre vielen Gedankengänge sind fast zu viel, aber wenn ich recht darüber nachdenke, für eine 19–jährige Jungfrau absolut nachvollziehbar. So sehr ich mir an den Kopf gefasst habe, warum das Mädchen so blind ist, kann ich es dennoch verstehen.Rush ist der stereotype Badboy schlechthin. Ich kann es nicht genau erklären, aber trozdem hatte er mich von Anfang an. Im Grunde könnte man an allen Ecken meckern. Er lässt sie in einer Kammer hausen, ist unfreundlich, weist sie ab und alles nur, weil er sie nicht zu nah an sich rankommen lassen möchte, da sonst seine Libido mit ihm durchgeht. Ja, er erfüllt alle Klischees und dennoch hat er seine süße Seite. Abbi Glines schaffte es irgendwie diesen Charakter trotzdem zu mögen um ihn anzuschmachten.Bei den Nebecharakteren gibt es keinen, den ich besonders hervorheben könnte. Sie sind gut, vielfältig und erfüllen ihren Zweck.Hintergrund: Ich habe keine Ahnug von Golf und auch nicht davon, wie es ist als neuzehnjägrige all diese Dinge nach dem Tod der Mutter zu organisieren. An keiner Stelle habe ich das Gefühl gehabt, dass etwas am Hintergrund nicht stimmt. Die Familienverhältnisse sind etwas verworen, aber die Erklärung ihres Zustande kommens nachvollziehbar.Fazit: Ein unerwartet gutes Buch, für dieses Genre. Ein Lesevergnügen nach meinem Geschmack, wenn ich leicht unterhalten werden möchte. Da fühlt man sich wieder jung und die Erotik kommt nicht zu kurz. Was ich bei “Beautiful Disater” vermisst habe, ist Abbi Glines hier vollends gelungen. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten. Ein wahrer “Rush of Lesen”.Für alle, die Bad boys mögen und sich bei leichtem Lesevergnügen über eine Prise Erotik freuen.

Interview mit Josephine Angelini

geschrieben von: Danny

 

Während der Buchmesse in Leipzig 2013 hatten wir die Möglichkeit, ein spontanes Interview mit Bestseller Autorin Josephine Angelini führen zu dürfen. Sie hat Anfang März den dritten (und letzten Teil) der “Göttlich”-Saga bei uns in Deutschland veröffentlicht. ACHTUNG! Wir haben auch auch über den dritten Teil, “Göttlich verliebt” gesprochen. Es könnten evtl. Spoiler enthalten sein.

Das Interview haben wir auf Englisch geführt. Hier die deutsche Übersetzung. Wenn ihr gerne auch das Englische lesen wollt, bitte hier klicken:  Orginal Interview

 

JosieVielen Dank für das spontane Interview.

Sehr gerne. Ich bin schon sehr gespannt.

 

Wann hast du beschlossen ein Vollzeit-Autor zu werden?

Ich habe Theater an der NYU (New York University) studiert. Da kam ich mit einer ganzen Menge Text, vor allem von Shakespeare, in Berührung. Damals wusste ich nicht, ob ich eine Schriftstellerin sein könnte. Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich das herausgefunden habe. Ungefähr vor zehn Jahren zog ich nach Los Angeles und ich dachte: “Vielleicht bin ich ein Drehbuchautor?” Ich wusste nicht genau, wo ich wirklich hingehörte, bis ich “Göttlich: Verdammt” schrieb. Ich wusste nicht, ob ich es tun könnte, bis ich es wirklich tat. Und dann dachte ich: “Mhm, vielleicht bin ich eine Schriftstellerin?” Als ich das Buch dann beendet hatte, dachte ich: “Ich bin eine Schriftstellerin! Ich hab es geschafft ein ganzes Buch zu schreiben!” *lacht* Ich war sehr schüchtern und es war ein sehr langsamer Prozess.

 

Ich denke jeder ist sehr schüchtern über seine eigene Schreibe, weil man nicht weiß, ob es gut oder schlecht ist, oder ob andere Leute es mögen.

Oder ob du etwas zu sagen hast. Es ist nicht nur ob du ein guter oder ein schlechter Autor bist, sondern ob das, was du schreibst, einen Wert hat. Viele Schreiben, ohne andere Menschen zu fragen wie sie den Text finden. Für mich war es andersherum. Ich dachte, ich hätte niemanden den ich fragen könnte. Dann schrieb ich das Buch und fand Jemanden.

 

Unterstützt dich deine Familie?

Ja, auf jeden Fall.

 

Wenn du deine Bücher beendest, erstellst du dann eine Art Exposé?

Ich schiebe das solange vor mir her, bis mein Herausgeber sagt: “Gib uns ein Exposé.” Denn ich bin wirklich schlecht darin. Wenn du ein ganzes Buch schreibst und du musst das anschließend in ein paar wenige Seiten zusammenpressen – das ist unmöglich.

 

Wie viele Seiten haben deine Bücher? Hast du einen Wordcount?

Das erste Buch hat 120.000 Wörter. Das Zweite hat sogar mehr, rund 130.000. Und das letzte Buch hat ungefähr 180.000. Es ist also ein sehr langes Buch. Meine Bücher sind ungefähr 45.000 Wörter länger als der Durchschnitt in meinem Genre. Ich weiß, dass Deutschland eine Menge Giganten dieser Länge hat. Und ich hörte, dass die deutsche Übersetzung wundervoll sein soll.

So, ja, meine Bücher sind sehr lang.

 

Waren deine Bücher von Anfang an, als Trilogie geplant?

Ich habe es mit drei Büchern geplant. Ich bin mit Star Wars aufgewachsen. Als ich die Filme als Kind das erste Mal sah, war ich überwältigt. Ich denke, dass dies einen großen Einfluss auf mein Schreiben hat. Ich plane meine Bücher nach dem Drei-Phasen-Modell. Das erste Buch ist der Anfang, dann eine dunkle Mitte und ein triumphales Ende.

Als ich damals die Outlines für “Göttlich: verdammt” erstellte, waren die sehr detailliert. Von Teil zwei und drei gab es lediglich die Ideen. Aber ich wusste vom ersten Moment, dass es ein Dreiteiler wird.

 

Hast du eine Lieblingsszene in deinen Büchern?

Im ersten Buch war es definitiv die Szene in der Lucas und Helen vom Himmel fallen. Ich hatte diese Szene von Anfang an in meinem Kopf. Ich habe darauf gewartet, sie schreiben zu können. Und ich würde mich sehr freuen, diese Szene in dem Film zu sehen. *lacht*

Im zweiten Buch war es die Szene von dem finalen Kampf. Dort wo Helen verletzt wird und Zack derjenige ist, der ihr erzählt, wie sie alle retten kann. Auch diese Szene hatte ich von Anfang an in meinem Kopf. Und ich war ein wenig besorgt. Besonders weil Zack einer dieser Charaktere ist, die du nicht magst, und am Ende wird er zum Held. Mein Verleger sagte immer wieder: “Wir mögen Zack nicht.” Weil ich wusste, wie das zweite Buch enden sollte, habe ich ihnen immer wieder gesagt: “Ihr müsst warten. Wenn ihr das Ende gelesen habt, werdet ihr Zack mögen.”

 

Du hast also für ihn gekämpft?

Ja, weil ich eben diese Szene im Kopf hatte.

 

Wenn du ein neues Buch beginnst – arbeitest du die Charaktere aus, oder hast du alles in deinem Kopf?

Ich schreibe alles auf. Ich mache eine ganze Menge Vorarbeit. Eine ganze Menge des Buches ist geschrieben, bevor ich überhaupt ein Wort aufschreibe. Ich erstelle sehr detaillierte Outlines und schreibe meine Charaktere gemeinsam mit meiner Storyline. Ich schreibe sie ‘side-by-side’, weil ich denke Charakter formt den Plot und der Plot formt den Charakter. Ich muss entscheiden ob der Charakter, der etwas Bestimmtes tut, auch derjenige ist, der diese Entscheidung treffen kann. Wenn er es nicht ist, muss ich meinen Charakter ändern. Sie sind miteinander verknüpft.

Bevor ich also überhaupt anfange zu schreiben, stelle ich sicher, dass Plot und Charaktere sehr gut ausgearbeitet sind. Ich denke du bleibst in deiner Geschichte schnell auf der Strecke, wenn du nicht vorher alles genau planst. Vor allem, wenn du vorhast, mehr als ein Buch zu schreiben.

 

Schreibst du durcheinander? Wechselst du zum Beispiel zu einer anderen Szene, wenn du in der anderen nicht mehr weiter kommst?

Nein. Ich schreibe nacheinander. Wenn ich eine Szene schreibe und merke, dass die so nicht funktioniert, gehe ich zurück und prüfe meine Notizen. Dann ändere ich ein paar Dinge, vor allem wenn ich mitten im Schreiben bin und vorher dachte es macht Sinn aber dann feststelle es funktioniert so nicht. Dennoch schreibe ich nacheinander. Ich mag das Gefühl was ich habe, wenn meine Charaktere wachsen und sich die Geschichte zu entwicklen beginnt.

 

Wie viele Manuskripte befinden sich in deinem Schreibtisch?

Vier. Drei der Göttlich-Trilogie und das erste Buch einer neuen Trilogie. Und ich habe die Outlines für ein Unbeendetes. Da es sehr kompliziert ist, habe ich bis jetzt nur eine wage Idee aber nichts Konkretes. Und da sind noch einige Drehbücher, die ich nie verkauft habe.

 

Kann man die denn nicht in Buchmanuskripte umwandeln?

Ich habe schon mal darüber nachgedacht. Vielleicht hätte ich ein oder zwei die es wert wären, aber das eine ist für sehr junge Leser (10 – 12 Jährige) – und das andere ist keine Fantasy. Und ich weiß nicht, ob ich daran zurzeit Interesse habe. Ich genieße es, Fantasy zu schreiben. Ich denke, das ist auch der Grund, warum ich nie Drehbücher verkauft habe. Denn ich habe nie das geschrieben, was ich wirklich schreiben wollte – bis ich mit ‘Göttlich: verdammt’ begonnen habe.

 

Dein neues Projekt wird also auch Fantasy sein?

*breites Grinsen* oh ja.

 

Mit einer Liebesgeschichte?

*noch breiteres Lächeln* Ja. Es wird eine Liebesgeschichte geben. Aber nicht so romantisch wie in ‘Göttlich’. Es wird etwas komplizierter als ‘Ich liebe dich für immer’-Liebe. Aber es wird definitiv eine Liebesgeschichte geben.

 

Orion, Lucas und Helen sind ein typische Dreiecksbeziehung. Hast du sie geschrieben, weil du es magst, oder weil fast jedes Buch in diesem Genre eine Dreiecksbeziehung benutzt?

Ich denke man schreibt, was man mag, und ich mag es. Natürlich habe ich es auch in anderen Büchern gelesen. Aber es ist jetzt nicht eins dieser Dinge, die du tust, weil es andere auch tun. Ich mag Dreiecksbeziehung. Sie sind eine Menge Spaß. Nicht Teil von einer zu sein, aber davon zu lesen.

 

Ich mag Orion und ich mag Lucas, aber für mich war es immer Lucas. Für mich war Orion immer nur der beste Freund, nie der feste Freund.

Ich denke eine Menge Leute haben einen Freund/Kumpel und denken: “Ich bekomme das hin.” Da gibt es diesen tollen Freund/Kumpel und ihr habt viel gemeinsam, versteht euch gut und du denkst zu dir selbst: “Er ist gut für mich. Ich möchte ein Date mit ihm haben.” So sollte es sein, aber dann merkst du, dass es nicht das Richtige ist. Ich denke eine Menge Mädchen fühlen so.

 

Für mich war es nie eine Dreiecksbeziehung, obwohl ich wusste, es war eine. Orion war für mich immer nur der beste Freund. Er hatte nie eine wirkliche Chance.

Jeder denkt anders darüber und das macht es so spannend. Mein Manager sagte: “Ich möchte, dass sie mit Orion zusammenkommt. Er ist besser für sie.” Jeder hat einen anderen Geschmack. Ich mag das.

 

Wie beliebt ist Fantasy in den USA?

Es ist sehr beliebt. Vor allem wenn ein Film daraus gemacht wird. Fantasy-Filme sind so gut geworden. Mittlerweile sind Dinge möglich, die vor zwanzig oder dreißig Jahren undenkbar waren.

Ich denke, dass die Leute viel offener gegenüber Fantasy geworden sind, weil es mehr Mainstream geworden ist. Aber ich denke, dass alles kommt und geht. Fantasy wird ein paar Jahre In sein und dann auslaufen. Dann schreibe ich Bücher, die keiner mehr lesen wird, aber ich werde noch immer Bücher schreiben. *lacht*.

 

Im Moment sieht es danach aus, als ob Hollywood aus jedem Besteller einen Film macht. Wie denkst du darüber?

Genauso ist es aber. Der Grund: Gutes Marketing, denn Filme sind sehr teuer geworden. Wenn ein Buch also eine Menge Leser hat, wird oft ein Film daraus, denn es ist ‘sicher’ für die Studios. Wenn man Millionen von Dollars in die Produktion steckt, solltest du sichergehen, dass jemand den Film auch sehen will.

 

Während deiner Lesung aus ‘Göttlich: verliebt’ hast du verraten, dass ‘Göttlich: verdammt’ verfilmt werden wird.

*lächelt*. Ja, aber bis jetzt ist noch nichts konkret. Wir sind noch immer in der Findungsphase.

 

Würdest du gerne eine kleine Rolle in dem Film bekommen? So wie Stephenie Meyer sie hatte?

Keine Ahnung. Ich könnte eine Kellnerin sein oder so etwas in der Richtung. Alles, bei dem kein Text dabei ist. *lacht.*

 

Wirst du das Drehbuch schreiben?

Wir haben das noch nicht besprochen. Ich würde mich darüber freuen, aber ich bin nicht so jemand der sagt: “Wenn ich nicht das Drehbuch schreibe – wird dieser Film nicht gemacht!” Das ist nicht meine Art. Aber ich würde mich freuen, ein Teil davon zu werden.

 

Magst du die deutschen Buchcover?

Sie sind wunderschön. Sie gehören zu meinen Favoriten, aber ich könnte nicht sagen welches mein Lieblingscover ist, weil sie alle so großartig sind.

 

In wie viele Sprachen wurde dein Buch übersetzt?

Sprachen ist ein bisschen tricky. Aber es wurde in 25 verschiedene Länder verkauft. Ich bekomme zu jeder Übersetzung einige Exemplare zugeschickt.

 

Hast du so eine Art Schrank, in den du die Bücher stellst?

Ja. Mein ‘Vanity Shelf’. Dort steht das erste Buch in allen Sprachen, in das es übersetzt wurde. Ich habe es, weil ich das Glück hatte, verlegt worden zu sein. Darüber bin ich sehr glücklich und es ist etwas, woran ich mich immerzu erinnern möchte.

 

 

Wir unterhielten uns fast eine halbe Stunde mit Josie und wir möchten an dieser Stelle dem Oetinger Verlag und der Autorin für ihre Zeit danken.

Vielleicht bietet sich irgendwann nochmal die Gelegenheit mit ihr zu reden – dann natürlich über ihr neues Fantasy-Projekt, auf das wir jetzt schon sehr gespannt sind.

Quelle: http://aislingbreith.de/2013/06/24/interview-mit-josephine-angelini

Enders

EUR 15,99

 



Autor:
Lissa Price

Originaltitel:Enders

Übersetzer: Birgit Reß-Bohusch

Erscheinungsdatum: 14. Mai 2013

ISBN-13: 978-3492702645

Verlag: ivi

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Klappentext:

Die 16-jährige Callie lebt in einer Welt, in der eine unheimliche Katastrophe alle getötet hat, die nicht schnell genug geimpft werden konnten – nur sehr junge und sehr alte Menschen haben überlebt. Während die Alten ihren Reichtum seitdem stetig mehren, verfallen die Jungen einer anscheinend ausweglosen Armut. Die einzige Möglichkeit für die jugendlichen Starters, an Geld zu kommen, war bislang die Body Bank. Dort konnten sie ihre Körper an alte Menschen vermieten, um so ihr Überleben zu sichern. Callie ist es gelungen, die Machenschaften des skrupellosen Instituts zu stoppen. Doch nun sieht sie sich einer viel größeren Gefahr gegenüber: Der Old Man, der mysteriöse Leiter der Body Bank, ist entkommen und trachtet Callie nach dem Leben. In einer erbarmungslosen Jagd wird ihr klar, dass das Geheimnis des Old Man dunkler ist, als sie es jemals erahnen konnte. Denn der Schlüssel dazu liegt in ihrer eigenen Vergangenheit verborgen.
 

Wieder eine Dilogie die ich sehr mag. “Starters” hatte mich allein schon vom Cover angesprochen und umso mehr überrascht. Sehr passen dazu ist das Cover von “Enders”, was ich natürlich lesen musste, um endlich zu erfahren, wer der “Old Man” ist.

Gerade mal zwei Wochen sind seit Abriss der Bodybank vergangen. Callie muss sich jedoch immer noch damit rumplagen, dass ihr Widersacher ständig über den Chip Kontakt aufnimmt. Der “Old Man” setzt sie unter Druck und droht einen Chipträger nach dem anderen umzubringen, wenn  Callie seinen Befehlen nicht folgt. Doch als sie endlich einlenkt und zu ihm geht, wird sie zuvor abgefangen. Hyden, ein Junge ihres Alters, der zudem ein Genie ist, entpuppt sich als neuer Mitstreiter um den Kampf gegen den “Old Man” und für einen freien Körper.

 

Erster Satz: Als ich mit der Hand über meinen Hinterkopf strich, hätte ich schwören können, dass ich den Chip unter der Haut spürte.

 

Idee: Die Idee mit der Bodybank und dem Körpertausch hat mit schon beim ersten Teil gefallen. In der Fortsetzung wird das Thema aufgegriffen und mit verschachtelten Figurkonstellationen gespickt.

 

Plot: Im Grunde müsste ich das Buch nochmal lesen, um auf die ganzen Feinheiten und Hinweise zu achten, die am Schluss aufgelöst werden. Viel Verschnaufpause lässt Lissa Price ihre Hauptprotagonistin nicht und stürzt sie gleich wieder in das Machtspiel des “Old Man”. Dabei fand ich es geschickt gelöst, wie die Autorin am Anfang die Erinnerung an den ersten Teil aufgefrischt hat. So fällt einem der nahtlose Übergang nicht schwer. Man muss nur wirklich aufpassen, bei den ganzen Irrungen im Verlauf der Geschichte. Leider müsste man zu viel spoilern, wenn ich darauf näher eingehen würde. Einiges konnte ich recht früh erahnen, aber das muss nicht für jeden Leser so gelten.

 

Schreibstil:  Ich-Perspektive im Präteritum! Ich liebe es. Ich finde nicht, dass eine nennenswerte Entwicklung im Stil stattgefunden hat. Lissa Price schreibt gut lesbar und erzeugt dieses Mal nicht durch Blackouts Spannung, sondern durch die verschiedenen Stimmen in Callies Kopf. Der innere Dialog kommt sehr gut herüber und erzeugt Spannung.

 

Charaktere: Das ist ein ganz besonderer Punkt in diesem Buch. Wir mussten uns ja von “Blake” praktisch verabschieden. Dafür bekommt man jetzt mehr “Michael” und neu dazu “Hyden”. Allerdings spielt Lissa Price sehr gut mit ihren Figuren und bedient sich dabei der Chiptechnologie. Das hatte ich so nicht erwartet. Ein wenig hatte ich das Gefühl das in “Enders” der Focus der Geschichte eher auf der Story, als auf den Figuren lag. War in Starters noch sehr Helena, Callie und Blake im Augenmerk, ist es hier Callies Antrieb mehr über den “Old Man” herauszufinden und auch über den Tod ihres Vaters. Teilweise habe ich auch nicht verstanden, warum die Figuren so auf Vorsicht gepocht haben, nur um dann doch wieder frei herumzulaufen, in der Gefahr geschnappt zu werden. Da waren mir die Handlungen zu unlogisch. Die Liebe bleibt meiner Meinung zu sehr auf der Strecke. Gerade im Hinblick auf Teil eins hätte da mehr kommen können. Positiv vermerke ich, dass es nicht zu diesem typischen Love-Triangle kam. Callies Gefühlswelt ist natürlich am meisten greifbar. Das ist, was ich vor allem an dieser Perspektive liebe.

 

Hintergrund: Es wird mehr aufgeklärt, allerdings zu wenig. Die Sporenkriege kommen fast gar nicht vor. Die Entstehung der Chiptechnologie wird angerissen, aber auch da hätte ich mir mehr Detail gewünscht. Leider blieb der Hintergrund für mich doch allgemein wieder zu schwammig.

 

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, zweifelsohne. Auch wenn ich manche Dinge unlogisch fand, hinterlässt mich Lissa Price mit zwei tollen Romanen, die ich gerne gelesen habe und nur weiterempfehlen kann.

Für alle, die von allem ein Bisschen haben wollen (Dystopie, Liebe, Thriller), getragen von einer tollen Protagonistin und von der Autorin in die Irre geleitet zu werden.

Quelle: http://aislingbreith.de/2013/06/15/enders-starters-2

Gallagher Girls – Spione küsst man nicht.

 

 

 

Autor: Ally Carter

Originaltitel: I’d Tell You I Love You, But Then I’d Have to Kill You

 Erscheinungsdatum: 20.03.2013

 ISBN-13: 978-3522503310

Verlag: Planet Girl Verlag

Broschierte Ausgabe: 300 Seiten

 

Klappentext:

Die Gallagher Akademie für hochbegabte junge Mädchen ist alles andere als eine gewöhnliche Mädchenschule, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Denn hier werden die Top-Agentinnen von morgen ausgebildet! Doch was passiert, wenn sich ein Gallagher Girl in einen ganz normalen Jungen verliebt? Cameron Cammie Morgan beherrscht zwar 14 Sprachen, kann sich wie ein Chamäleon tarnen und CIA-Codes knacken, aber die Gallagher Akademie hat sie nicht auf das erste Herzklopfen vorbereitet. Als sie Josh trifft, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Klar ist sie in der Lage, sein Handy abzuhören, aber kann so überhaupt eine Beziehung funktionieren? Ihr Freund darf niemals die Wahrheit über Cammies Schule, ihre Familie von Top-Agenten und ihr wirkliches Leben erfahren 
 

Auf der Leipziger Buchmesse war unter anderem dieses Buch ausgestellt. Bei der Frühjahrs- bzw. Herbstprogrammbesprechung mit  der Presseabteilung vom PlanetGirl–Verlag wurde es mir empfohlen und der Klappentext war ansprechend. Es versprach nach einer Menge Spaß und lustiger Verwirrungen.

Cammie ist ein eigentlich normales junges Mädchen. Sie hat eine Mutter, nette Freundinnen und geht zur Schule. Und dann hört das Normalsein auch schon auf. Die Mutter ist eine ehemalige Top-Agentin und nun Schulleiterin einer Ausbildungsakademie für Nachwuchsagentinnen. Die Freundinnen, sind genauso wie Cammie, Schülerinnen dieser Schule und lernen anstatt Erdkunde, Physik und Biologie, nützliche Dinge wie: Tarnen, Geheimcodes knacken und 14 verschiedene Sprachen, die abwechselnd beim Essen gesprochen werden. Da kann es vorkommen, das an einem Abend “Englisch mit amerikanischem Akzent” und am nächsten Tag “Chinesisch-Mandarin” gesprochen werden muss.

Bei einem Außeneinsatz begegnet Cammie Josh. Ein Junge aus der Nachbarschaft, der im Gegensatz zu ihr, wirklich “normal” ist. Was tut sie also um ihn näher kennenzulernen? Richtig, sie spioniert ihn aus und legt sich eine zweite Identität zu – die eines “normalen” Mädchens …

Erster Satz: Bestimmt fühlen sich viele Mädchen manchmal unsichtbar.

 

Idee: Eine Mädchenschule für Top-Agenten. Ich finde die Idee einfach so abwegig, wie sie doch wahr sein könnte. Sich vorzustellen, irgendwo auf der Welt gibt es eine Schule, wo all die Kinder von Top-Agenten hingehen und dort zu neuen Agenten ausgebildet werden, finde ich spannend. Wieso eigentlich auch nicht? Es gibt die Europaschulen, in denen die Kinder von Diplomaten unterrichtet werden. Privatschulen für die Reichen der Reichen und sicher auch Schulen für die Kinder von Hollywoodsterchen. Nicht zu vergessen Hogwarts :o )  Warum dann nicht auch nicht eine Schule für Spione.

 

Plot: Die Geschichte beginnt mit dem neuen Schuljahr, indem Cammie und ihre Freundinnen das Fach “Geheimoperationen” bekommen. Dazu auch den passenden Lehrerschwarm Joe Solomon, dem die sechszehnjährigen Mädchen auch glatt verfallen. Bei ihrem ersten “Außeneinsatz” bei einem Jahrmarkt in der Stadt, müssen Cammie (das Chamäleon), Bex (die Beste) und Liz (der Nerd) einen der Lehrer beschatten (natürlich so, dass er es nicht merkt) und herausfinden, welches Getränk er zu seinem Donut ist.

Sie läuft Josh über den Weg, und als er sie anspricht, ergeht es ihr wie vielen anderen Mädchen (nicht nur Topagentinnen in Ausbildung): Sie quasselt nur zusammenhangloses Zeug und denkt, sich bis auf die Knochen blamiert zu haben. Doch der Junge hinterlässt Eindruck und so tut sie das, was sie am besten kann: Sie knackt seinen E-Mail Account, durchwühlt seinen Müll, nur um mehr über ihn herauszufinden.

 

Schreibstil: Die Geschichte ist aus Sicht von der 16-jährigen Cammie geschrieben, was den Leser schnell in das Geschehen zieht und auch mit der Protagonistin fühlen lässt. Es ist locker und leicht zu lesen, ohne das man ins Stocken kommt. Die Übersetzer haben gute Arbeit geleistet.

 

Charaktere: Die Charaktere sind klar gezeichnet. Jeder hat seine Rolle und seine Aufgabe. Cammie, das “Chamäleon”, ein Durchschnittsmädchen, das in der Menge verschwindet, ohne aufgefallen zu sein. Sie verliebt sich in einen Jungen, der nicht weiß, wer sie ist und sie glaubt, damit sie mit ihm zusammen sein kann, muss sie ebenfalls normal sein und erfindet sich eine Tarnidentität.

Bex, das Mädchen aus England und die Klassenbeste Agentenanwärterin aus Cammies Jahrgang. Sie hat immer die beste Idee und ist die treibende Kraft in der Observierung von Josh.

Liz, die Computerspezialistin und das ‘Brain’ von den drei Freundinnen. Sie ist ein bisschen trampelig und schusselig, genauso so, wie man sich einen weiblichen Nerd vorstellt. Nur mit dem Unterschied, dass sie ziemlich cool ist.

Dann gibt es noch Marcey, die keine Agentenfamilie hat, sondern einfach nur reiche und einflussreiche Eltern. Sie ist die Botschafterin zwischen “normal” und “außergewöhnlich” und hilft den Mädchen oft hinter die alltäglichen Dinge der nicht Gallagher Girls zu verstehen. Daraus ergeben sich für den Leser die ein oder anderen komischen Situationen.

Und dann ist da Josh. Der Junge in den sich Cammie verliebt. Er ist nicht der Schulschwarm oder der supersüße Junge, wie er in so vielen anderen Büchern zu finden ist. Er ist der Durchschnittsjunge von nebenan. Und das macht ihn so verdammt sympathisch.

 

Hintergrund: Tja, ob gut recherchiert oder nicht, kann ich nicht sagen, denn ich bin keine Topagentin der CIA oder des MI6. Eins weiß ich, ich habe in keiner Sekunde an der Schule, den Charakteren und des Hintergrundes gezweifelt. Die Autorin jongliert mit Möglichkeiten, mit Details und Informationen, die jeder schon mal gehört hat und man sich denkt: “Ja, das könnte ich mir für so eine Schule vorstellen. Das passt.”

 

Fazit: Genau das richtige zum träumen und seufzen. Und es wird weiter gehen. Im Juli erscheint der zweite Teil von den Abenteuern der Gallagher Girls. Ich bin schon sehr gespannt auf das Wiedersehen mit den Charakteren und wie es mit Cammie und Josh weitergehen wird.

Quelle: http://aislingbreith.de/2013/06/06/gallagher-girls-spione-kuesst-man-nicht

Gefangene der Magie

efangene der Magie

     EUR 9,99

  

Autor: Rebecca Wild

 

Erscheinungsdatum:  1. Februar 2013

 

ISBN-13: 978-3473584390

 

Taschenbuch: 320 Seiten

 

Klappentext: Kira ist wütend auf sich selbst. Wieso musste sie Cian ein zweites Mal retten, indem sie seine Seele in sich aufnahm? Dieser Typ ist echt eine Nervensäge! Kira will Cian dringend wieder loswerden, also muss ein neuer Körper für ihn her. Aber warum nicht einfach den alten nehmen? Gesagt, getan: Kira gräbt Cians Leiche aus, um sie von einer jungen Totenbeschwörerin wieder zum Leben erwecken zu lassen. Dumm nur, dass die nicht viel von ihrem Handwerk versteht …

 

 

Ich liebe Dilogien und schon der erste Teil, “Verräter der Magie”, hat mich sehr begeistert. Nicht nur die wunderschönen Cover sind toll, auch der Witz der Geschichte ist richtig gut. Das Beste: Eine deutschsprachige Autorin die sich traut Paranormalen eine amüsante Note und Normalität zu verpassen. Natürlich musste ich Gefangene der Magie lesen.

Da glaubte Kira sie ist diesen lästigen Meistermagier Cian Kingsley los, muss sie sich doch weiter mit ihm rumplagen. Aber das ungleiche Paar will Abhilfe schaffen und so gräbt Kira Cians Leiche aus, um den leblosen Körper wieder die zugehörige Seele einzupflanzen. Was sich einfach anhört, gestaltet sich schwierig. Anstelle Cian, nimmt nach einer Beschwörung ein Dämon von seinem Körper Besitz. Aber anstatt die flüchtende Leiche einzufangen, müssen sie erst gegen einen Drachen ankommen. Es folgt eine Odyssee, inklusive Gefangenschaft, eifersüchtigem Werwolf, mächtig wütendem Magier (nicht Cian) und einer aufkeimenden Liebe.

 

Erster Satz: Kira hatte immer geglaubt, eine Sidhe mit Anstand zu sein.

 

Idee: Schon die Grundidee fand ich, wie auch im ersten Teil, richtig toll. Da dieser Zweiteiler in meinen Augen auch gut ein dicker Einzelband sein könnte, wirkt in meiner Bewertung der erste Teil unweigerlich mit. Einen besonderen Charme hat jedoch die Idee mit dem Kinsley – Zombie. Alle Daumen hoch!

 

Plot: Die Geschichte erinnert zuweilen an einen Roadmovie, was ich immer sehr gerne mag. Wie schon beim Vorgänger, reiht sich hier ein Ereignis nach dem anderen aneinander bei dem man mit Sicherheit wieder schmunzeln muss und es schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Es gab sogar eine Stelle, an der ich dachte, es ist gleich vorbei, aber es kamen noch viele Seiten. Cian ist eben Cian und Rebecca Wild hat seinen Charakter benutzt, um dem Plot noch einmal eine Wendung zu geben. Zeitweilens hatte ich ein paar Probleme zeitlich mitzukommen. Soweit ich das überblicke, spielt die Geschichte in einem sehr kurzen Zeitraum.  Alles in allem wir die Geschichte nie langweilig. Die Figuren und Handlungen treiben den Fortgang der Geschichte an.

 

Schreibstil: Locker, flockig und so was von amüsant und witzig. Wieder grandios umgesetzt sind die Gespräche, die Cian und Kira im Kopf haben. Ebenso die Wechsel, wenn Cian oder Kira den Körper übernehmen. Klasse gemacht. An die Begriffe hat man sich gewöhnt und schaut nicht mehr so oft in das Glossar wie beim ersten Teil. Zum ersten Teil gibt es nicht so eine große Entwicklung, aber das ist auch nicht nötig. Rebecca Wild bleibt sich treu und ist individuell mit ihrem Witz und Charme. Sicher bleibt sie auf der Liste der Autoren, die ich mir allein wegen des Stils merke und zum nächsten Buch greifen würde.

 

Charaktere: Ich finde nicht, dass sich die Figuren so sehr vom ersten Teil unterscheiden. Cian macht wohl zum Schluss hin die größte Entwicklung durch. Das ist aber auch alles gar nicht schlimm, denn mir hat die freche Art von Kira schon im ersten Band gut gefallen und so konnte man sich gleich wieder in sie hineinfinden. Auch Cian hat seinen Charme und seine Arroganz zunächst behalten. Die beiden sind, auch wenn man den ersten Teil sieht, gut ausgearbeitete Charaktere. Man muss die beiden mögen.

Aber eine besondere Aufmerksamkeit möchte ich Pooka geben. Dieses Wesen, was sich in alles verwandeln kann, ist spitze. Auch wenn er im zweiten Teil eine Strecke des Weges fehlt, ist er doch präsent genug. Ihm sollte man ein eigenes Buch widmen!

Aber auch alle anderen Nebencharaktere sind toll, individuell und man lernt jeden kennen. Jeder hat seine Eigenarten und bleibt im Kopf hängen.

Die Figuren tragen die Geschichte, was mir sehr gefällt.

 

Hintergrund: Die Welt die Rebecca Wild geschaffen hat, begeisterte mich schon im ersten Teil. Sicher könnte man noch mehr Geschichte dort hineinspinnen, dafür hat die Idee mit den Paranormalen in Reservaten genug Potenzial.

 

Fazit: Toll! Die Fortsetzung hat mich nicht enttäuscht. Diese Dilogie ist spritzig, witzig  und hat ihren ganz eigenen Charme. Ich hoffe wir werden noch viel von Rebecca Wild zu lesen bekommen.

Für alle die Magier, Feen, Werwölfe und Co. anders erleben wollen und es lieben, beim Lesen ein Dauerlächeln zu haben.

Quelle: http://aislingbreith.de/2013/06/06/gefangene-der-magie

Bitterzart (Birthright 1)

Bitterzart: Roman
     EUR 16,99

 

 

Autor: Gabrielle Zevin

Originaltitel: Birthright 1: All these things that I’ve done

 

Übersetzer: Andrea Fischer

 

Erscheinungsdatum: 25. April 2013

 

ISBN-13: 978-3841421302

 

Verlag: FISCHER FJB

Gebundene Ausgabe: 544 Seiten

 

 

Klappentext: Ein Mädchen zwischen High School und Verbrechen, zwischen Liebe und Verantwortung

New York 2083: Wasser und Papier sind knapp, Kaffee und Schokolade sind illegal. Smartphones sind für Minderjährige verboten und um 24 Uhr ist Sperrstunde. Die Balanchine Familie ist das Zentrum des illegalen Schokoladenhandels in New York. Doch die Eltern von Anya Balanchine sind bereits tot, und Anya ist mit 16 Jahren das Familienoberhaupt. Sie kümmert sich um ihre Geschwister und die kranke Großmutter, und versucht, sie alle möglichst aus dem illegalen Familiengeschäft rauszuhalten.
Von ihrer ersten großen Liebe Win kann sie sich allerdings nur sehr schwer fernhalten, dabei ist er ausgerechnet der Sohn des Oberstaatsanwaltes – ihres schlimmsten Feindes…

 

 

Ein wunderschönes Cover. Eines von der Art., die man als Poster an die Wand hängen möchte. Als ich dann im Klappentext was von Schokoladenverbot und Familiengeschäften las, war mir sofort klar dieses Buch lesen zu müssen.

 

Anya versucht ihr Leben so normal wie möglich zu gestalten, was mit halbtoter Großmutter, etwas zurückgebliebenem großen Bruder und kleiner Schwester natürlich kein Kinderspiel ist. Eh sie sich’s versieht steckt sie in den Machenschaften des Familienclans  drin. Erst landet sie unschuldig in einer Erziehungsanstalt, weil sie angeblich mit vergifteter Schokolade an ihrem Exfreund einen Racheakt verübt hat, dann verliert ihr Bruder den Job und soll ins Familiengeschäft einsteigen.  Hochzeiten, Cousins und andere Mafiaoberhäupte interessieren sich für die junge, aber gewiefte Tochter des toten Clanchefs. Und ganz nebenbei ist sie auch noch Teenager und verliebt sich in Win, den Sohn des Staatsanwaltes. Fordert Anya ihr Geburtsrecht ein und schafft sie es mit Win eine Möglichkeit zu finde, ihre Liebe zu leben?

 

Erster Satz: Am Abend bevor ich in die elfte Klasse kam – ich war gerade sechzehn –, sagte Gable Arsley, er wolle mit mir schlafen.

 

Idee: Ganz klar eine Thematik für mich. Wie kann man Schokolade verbieten? Und dann gibt es darum Mafiakartelle? Eine wirklich gute Idee.

 

Plot: Als Auftakt einer Serie finde ich den Plot nicht zu langsam, aber auch nicht dynamisch genug.  Es gibt immer wieder Höhepunkte und den recht langsamen Einstieg finde ich in Anbetracht einer Serie nicht schlimm, aber den Showdown hätte ich mir etwas fulminanter gewünscht. Auch ist der Klappentext etwas irreführend in meinen Augen. Man erwartet eine Liebesgeschichte, die es auch gibt, aber aus meiner Sicht ist es nicht die Geschichte von Anya und Win die im Vordergrund steht, sondern eher die Geschichte um Anya selbst. Ihr Erwachsenwerden in dieser merkwürdigen Welt. Viele Dinge sind aus dem Fortgang der Geschichte vorhersehbar (ich wusste von Anfang an, wer die Schokolade vergiftet hat), manche überraschten.  Für meinen Geschmack hätte etwas mehr Spannung und Brisanz dem Plot gut getan, andererseits war es auch mal wieder schön, ein Buch mit gemächlichem Tempo zu lesen. Und da es eine Serie wird, kann ich diese Kritikpunkte verschmerzen.

 

Schreibstil: Es wird aus Anyas Sicht als Ich-Erzähler im Präteritum erzählt. Das ist schon mal Pluspunkt. Was mich besonders angesprochen hat und meiner Meinung nach getrost öfter hätte kommen können, waren die Textstellen, in denen Anya den Leser direkt anspricht. Das lockert  auf. Alles in allem mochte ich den Stil, obwohl ich andere Erwartungen hatte. Die Infos zur Autorin bei denen Literatur und Harvard in einem Satz kamen,  steigern automatisch der Anspruch. Ich habe versucht mich davon frei zu machen. Es liest sich recht locker und leicht und lebt durch Dialoge. Ich bin kein Fan von langen Umgebungsbeschreibungen, aber in diesem Falle, hätte ich mir mehr gewünscht. Am Anfang gab es hier und da Stellen die mich begeistert haben, aber ich hatte das Gefühl, das mit Fortgang der Story dies nachließ. Für die Stimmung wäre das präsentere Einbinden der dystopischen Elemente von Vorteil gewesen. Da hat die Autorin so tolle Idee und kehrt sie zu wenig hervor. Aber es gibt ja Fortsetzungen und vielleicht kommen Gutscheine, Wertmarken, Wasserrationalisierungen und Co noch mehr zum Vorschein.

 

Charaktere: Da bin ich zwiegespalten. Einerseits fand ich sie schön altersgerecht, andererseits zu abgeklärt. Ich habe mich entscheiden Anya zu mögen und daran ist vor allem eher der letztere Teil des Buches schuld. Sie entwickelt sich vom recht verantwortungsbewussten Teenie zu einer abgeklärten jungen Frau, die sich endlich ihrer familiär bedingten Pflichten stellt. Ihr innerer Antrieb ist klar und verständlich, ihre Erlebnisse als Kind erschütternd. Ihr festhalten an ihren Daddy konnte nerven, aber ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass sie diesen Strohhalm oft erwähnt. Alles in allem hat mir der Spagat zwischen Teenie und Erwachsen werden mit dem Hintergrund der Mafiaverhältnisse gut gefallen.

Win. Ich mag Win,  aber er ist mir zu perfekt, zu glatt. Wo sind die Ecken und Kanten? Ich hoffe wirklich sehr, dass dieser Charakter sehr viel mehr Farbe bekommt. Denn in Anbetracht einer Liebesgeschichte ist er mir zu wenig präsent. Sehe ich das Buch als Erzählung Anyas Lebens, wirkt er als größere Nebenrolle. Schade.

Natty, Anyas kleine Schwester und Scarlet, die beste Freundin sind diese süßen Mädels, die Anya immer wieder zum Mädchen machen. Es gibt noch einige andere Nebenrollen, die interessant sind. Vor allem bin ich gespannt, was aus dem Japaner Yuji wird, der ebenfalls Familienboss ist.

Frau Zevin hätte den Mafiosi der Geschichte allgemein mehr Biss geben könne. Mehr Abgebrühtheit. Die Anwälte hätten in meinen Augen etwas bestimmter herüberkommen können. Allerdings hat Frau Zevin bei der Familienaufstellung an alles gedacht, was super ist.

 

Hintergrund: Jetzt kommt ein großer Kritikpunkt. Auf mich wirkte es so, dass die Autorin Ideen hatte, wirklich gute Ideen, die aber viel zu wenig recherchiert und hinterfragt hat. Beispiel: Das Wasser ist knapp, aber es wird trotzdem Bier gebraut? Papier ist knapp, aber überall liegen Stifte herum um Nachrichten zu schreiben (okay, es wird auch mal Verbandsmull benutzt, aber trotzdem)? Es gibt Ausgangsperren, Kleidung ist rar und dennoch gibt es Krankenhäuser und Orte wohin man ausgehen kann? Mir war der dystopische Hintergrund zu unstimmig, obwohl mich die Ideen begeistert haben. Ich behaupte mal, dass es dieses Setting nicht mal gebraucht hätte. Die Geschichte kann man ohne Weiteres in andere Zeiten und andere Orte transportieren, ohne viel ändern zu müssen. Ich finde es gar nicht schlimm, dass es keine offensichtliche Dystopie ist, aber etwas mehr logischen Hintergrund hätte ich mir persönlich gewünscht.

 

Fazit: Trotz dem Ärger über den Hintergrund muss ich sagen, dass ich die Geschichte mochte. Nicht Brisantes, aber tolle Ideen, die in den Fortsetzungen hoffentlich ausgereifter werde. Für mich war diese Mischung aus Teenieleben und Mafia wunderbar und ich freue mich sehr auf “Edelherb”, was schon bald erscheint.

Wer literarische Höchstleistungen will, sollte es nicht lesen, wer eine Dystopie erwartet oder eine reine Liebesgeschichte sollte sich von diesen Gedanken freimachen. Ein Buch für alle, die die Geschichte Anyas lesen wollen, die ihr Leben zwischen Rechtsmedizinunterricht und großen Mafiabossen meistert. Ein Mädchen, das in dieser Männerdomäne bestehen muss. Wen das interessiert, der kann an Bitterzart viel Spaß haben.

 

Quelle: http://aislingbreith.de/2013/06/04/bitterzart-birthright-1

Selection

EUR 16,99

 

REZENSION VON DANNY!

Autor:
Kiera Cass

 

 

Originaltitel: The Selection

 

 

Erscheinungsdatum: 11.02.2013

 

 

ISBN-13: 978-3411811250

 

 

Verlag: Sauerländer Verlag

 

 

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten

 

Klappentext: Die Chance deines Lebens? 35 perfekte Mädchen und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?


Beim Stöbern von Amazon, bin ich bei den Neuerscheinungen auf dieses Buch gestoßen. Erst war es das Cover, dann der Inhalt. Kurzerhand hab ich es bestellt und zwei Tage später mit Lesen angefangen. Wobei ‘lesen’ nicht die richtige Umschreibung ist. ‘Inhalieren’ passt da viel besser. Dafür habe ich sogar die Überarbeitung meiner eigenen Geschichte links liegengelassen.
America Singer lässt sich von ihrer Mutter zu einer Castingshow überreden, bei der 35 Mädchen ausgewählt und dem Prinzen Maxon des Staates Illeá vorgestellt werden. Eine von ihnen wird er heiraten und zu seiner Prinzessin machen. ‘Eigentlich eine schöne Sache, gäbe es da nicht den ein oder anderen Haken. Sei es die heimliche Liebe Aspen, kampfbereite Rebellen oder das Fernsehen, das alles hautnah mitverfolgt, was im Palast von sich geht.

 

Erster Satz: Meine Mutter war völlig ekstatisch, als wir den Brief bekamen.

 

Idee: Eine dystopische Version von “Der Bachelor”. 35 Mädchen werden landesweit von einer Jury ausgewählt, die in den Palast gebracht und dem Prinzen vorgestellt werden. Die Gewinnerin wird den Prinzen heiraten und zur Prinzessin gekrönt.
Eigentlich mag ich Fernsehsendungen nicht, in denen sich Frauen einem reichen Typen an den Hals werfen, nur um seine Gunst zu erlangen. Das hat immer einen leicht bitteren Nachgeschmack für mich.
Auf den ersten Blick ist “Selection” genau das gleiche. Aber dann auch wieder nicht, denn die Autorin hat ganz bewusst dafür gesorgt, dass es nicht zu diesen Nachgeschmack kommt. Die Geschichte ist mehr als nur oberflächliches Ranmachen an einen reichen Mann, sondern vielmehr die Geschichte einer Frau, die durch die Teilnahme ihrer Familie ein besseres Leben ermöglicht. Und das macht für mich den Unterschied aus.

 

Plot: America Singer ist ein junges Mädchen, die lange nach der Zeit lebt, in der es die Vereinigten Staaten von Amerika gibt. Durch einen großen Krieg der mit Asien geführt wurde, gibt es nur noch den Staat Illeá, der in sieben Kasten unterteilt ist. Wobei die erste Kaste die Reichsten sind, und die siebte Kaste die niedrigste ist. America und ihre Familie ist eine Fünf. Künstler, die zwar nicht bettelarm sind, aber auch nicht so, dass große Sprünge möglich waren.
Sie liebt Aspen, einen Jungen aus der Nachbarschaft, der eine Sechs ist. Sie träumt davon, dass er sie heiratet, doch es ist nicht üblich, dass ein Mädchen sich schlechter verheiratet, und so schmieden die beiden Pläne, wie es Aspen schaffen könnte, in den Kasten aufzusteigen, um America heiraten zu können.
Dann kommt der Brief, in dem sie zu dem Casting für die Show eingeladen wird. Sie will nicht teilnehmen, denn sie liebt nur Aspen und ist nicht daran interessiert Prinzessin zu werden und einen Prinzen zu heiraten, der so offensichtlich eingebildet und oberflächlich ist.
Es ist Aspen der sie überredet teilzunehmen, denn eine Teilnahme brächte ihrer Familie nur Vorteile. Nicht nur, dass sie eine Aufwandsentschädigung bekäme, die so hoch ist, dass ihre Familie viele Jahre damit auskäme, sondern sie würde auch in der Kaste aufsteigen und eine Drei werden.
Sie meldet sich an, doch glaubt nicht ausgewählt zu werden, denn nur 35 Mädchen dürfen in den Palast einziehen, um dort das Herz des Prinzen zu erobern.
Umso überraschter ist sie, als sie ausgewählt wird und entsetzt, über den Hype, der diese Fernsehsendungen auslöst.
Plötzlich hat sie Fans, die sie bewundern und sie als Siegerin sehen, und Feindinnen, die sie stürzen und fallen sehen wollen.

 

Schreibstil: Ich mag den Schreibstil der Autorin, denn er erzeugt gute Bilder und lässt mich an den passenden Stellen mit den Charakteren mitfühlen. Es lässt sich flüssig lesen und die Geschichte hat mich schon ziemlich früh gepackt und mitgezogen, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

 

Charaktere: Ich mag klare, gut gezeichnete Charaktere. So sind Maxon und Amerika. Aspen bleibt ein wenig undurchsichtig, gerade weil er nur am Anfang und am Ende des Buches seinen Auftritt hat. Maxon ist der Prin, der am Anfang von America als oberflächlich und arrogant bezeichnet wird. Eine subjektive Meinung, denn das ist das, wie das Fernsehen ihn darstellt. In Wahrheit ist ein ein toller Mann, den man einfach mögen muss. Er hat sich mit der Tatsache ein fremdes Mädchen zu heiraten abgefunden. Nicht aus Liebe, aber viel mehr aus strategischen Entscheidungen. Dennoch glaubt er an die Liebe, ist sich aber bewusst, das ein Mensch in seiner Position nicht den Luxus genießen darf, aus Liebe heiraten zukönnen.
America nimmt mit der festen Absicht an der Show teil, sich und ihrer Familie ein besseres Leben ermöglichen zu können. Denn für sie gibt es nur Aspen und sie will keinen anderen Mann an ihrer Seite. Das macht sie auch dem Prinzen deutlich und schlägt ihm einen Deal vor. Sie möchte seine Freundin sein, eine Vertraute, die ihm hilft, die richtige Frau unter den 34 anderen auszuwählen. Im Gegenzug lässt er sie so lang wie möglich im Casting.

 

Hintergrund: Eigentlich bin ich kein Fan von Dystopien. Panem mal ausgenommen. Aber ich glaube, ohne den dystopischen Hintergrund funktioniert diese Geschichte nicht. Diese Mischung aus Vergangenem (Monarchie und Klassen), Moderem (Castingshow) und Zukünfigem (neues Land und neue Gesetze), macht diese Geschichte aus. Der Leser fühlt sich “heimisch”, denn er findet viel Vertrautes, entdeckt aber gleichzeitig Neues ohne jemals das Gefühl zu bekommen, einer “fremden Welt” bzw. in einer “fremden Zeit” zu sein.

 

Fazit: Der hervorragender Auftakt zu einer neuen Trilogie, die viel Lesespaß verspricht. Ein Pageturner, der definitiv einen Platz in meinem Regal, direkt neben “Cassia & Ky”, “Göttlich” und “Liebe geht durch alle Zeiten” verdient hat. Ich bin so gespannt auf den zweiten Teil, dass ich ihn mir bereits auf Englisch bestellt habe, und es kaum erwarten kann, ihn hoffentlich bald in den Händen halten zu können. Ihr werdet nicht enttäuscht werden.

Quelle: http://aislingbreith.de/2013/06/02/selection

Graffiti Moon

 

Autor: Cath Crowley

Übersetzer: Henning Ahrens

 

Erscheinungsdatum: April 2013

 

ISBN-13: 978-3551582799

 

Verlag: Carlsen

 

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten

 

Klappentext: Lucys Herz gehört Shadow, dem geheimnisvollen Graffiti-Künstler, dessen Werke über die ganz Stadt verteilt sind – dabei hat sie ihn noch nie gesehen! Irgendwo da draußen streicht er herum und sprüht Leben an die grauen Wände und sein Freund Poet verfasst die Gedichte dazu. Als der seltsame Ed Lucy verspricht, sie Shadow vorzustellen, folgt sie ihm durch die Nacht, von Party zu Party, von Graffiti zu Graffiti. Und diese eine Nacht ändert alles, denn auch Ed hat ein Geheimnis, auf das Lucy nie gekommen wäre …

 

Zuerst mochte ich das Cover, aber auch der Klappentext und die Thematik haben ihren Reiz. Zudem ein eher kurzes Buch. ja, das musste ich lesen.

Lucy wächst mit ihren Künstlereltern in unkonventionellen Verhältnissen auf. Schön länger versucht sie Schadow zu erwischen, den Graffitikünstler, der unsichtbar bleibt, die sechzehnjährige jedoch durch seine Bilder berührt. Mit ihren Freundinnen zieht sie los um den Abschluss zu feiern. Die Mädchen bleiben nicht lange allein. Drei Jungs gesellen sich dazu. Mit Ed war Lucy schon mal verabredet, eine halbe Ewigkeit her. EIgentlich möchte sie seine Gesellschaft nicht, aber dann führ er sie zu Shadows Bildern und merkt nebenbei, das Shadow nicht der Einzige ist.

 

Erster Satz: “Ich trete wie wild in die Pedale.”

 

Idee: Verliebt in den unbekannten Graffiti Künstler. Ja, das ist in meinen Augen eine vielverspechende Idee.

 

Plot: Die ganze Geschichte spielt in einer einzigen Nacht. Ich kann nur sagen: Super. Ein Gefühl, als würde man einen Film gucken, anstatt zu lesen. da passt alles zusammen und greift wunderbar ineienander. Vor allem das Spiel mit den verscheidenen Sichtweisen, die teilweise vom Timing her überschnitten sind oder genau aneinander passen. Gespickt mit den Gedichten von Poet kommt man nicht durcheinander und kann sich schnell auf den jewiligen Ich-Erzähler einlassen. Zum Anfang waren sehr viele Rückblenden eingestreut die toll sind, mich aber erst leicht verwirrt haben. Im Endefekt sind sie jedoch die nötige Würze. Ein perfekter Plot. Man kann das Buch auch als eine poetische Reise sehen. Begleitet von viel Kunst, dabei nicht aufdringlich, sondern mit einer Selbstverständlichkeit, wie ich es noch nicht erlebt habe. Eine Nacht der  Nächte die alles verändert.

 

Schreibstil: Locker, aber nicht zu leicht. Sehr schöne Worte, die einen automatisch zu einem langsamen und genussvollen Lesen bringt. Die Gedichte sind zwar nicht so meins, aber das ist eben Geschmackssache und in diesem Buch trennen sie ganz gut die verschiedenen Perspektiven. Es wird meist abwechselnd aus Lucys und Eds Sicht erzählt, dazwischen ein Gedicht von Poet. Das bringt Geschichte und Charaktere sehr nah. Auch die Dialoge haben mir sehr gut gefallen. Ich finde es schwierig Crowleys Stil zu beschreiben. Als ich das Buch zugeklappt habe, dachte ich nur: einfach schön und poetisch. Definitiv behalte ich Cath Crowley im Kopf und werde mir schon wegen ihrer Art zu schreiben, andere Werke von ihr angucken.

 

Charaktere: Lucy ist das Kind zweier Künstler und selbst in Glasblasen begabt. Aus etwas unkonventionellen Verhältinissen kommend,  schwärmt sie für die Kunst Shadows und ist in ihn verliebt, obwohl sie ihm noch nie begenet ist. Ich mochte sie, weil sie nicht auf den Mund gefallen  und so herrlich anders ist. Die außergewöhnlichen Züge, wie ihre merkwürdigen Eltern und die Liebe zur Kunst. Ihre Sehnsucht nach Shadow. Ihre Leidenschaft in der Suche. Das alles machen sie zu einem besonderen Charakter.

Auch Ed ist toll geworden. Mit Ecken und Kanten und ganz viel Sanftheit und Gefühl. Ein Typ, der echt ist und den man haben möchte. Der etwas unbeholfen  in seinen Gefühlen zu Lucy ist und nicht weiß, wie er mit ihrer Liebe zu Shadow umgehen soll.

Die beiden Chahraktere machen in dieser einen Nacht eine starke Entwicklung durch und  einen großen Schritt in Richtung erwachsen werden. Auch die Nebencharaktere sind toll. Alle Firguren wirken aus dem Leben gegriffen und obwohl sie unterscheidlich sind, verarbeiten sie doch den gleichen Reifeprozeß in dieser Nacht. Jeder lernt etwas über die Liebe und über Selbstbewusstsein.

 

Hintergrund: Kunst, Graffiti und Glasblasen. Ganz andere Themen für mich und so klar, dass ich der Autorin unterstelle alles wirklich gründlich recherschiert zu haben. Dazu das Setting, was nicht in unendlichen Beschreibungne ertränkt wird sondern wie selbstverständlich beim Lesen Gesatlt annimmt.

 

Fazit: So schön. So überraschend gut! Ein Roadmovie auf dem Fahrrad. Mit 256 Seiten und diesem Lesesog haben mich nur meine  müden Augen daran gehindert, es in einem Rutsch durchzulesen. Sicher im Preis etwas happig, aber dafür bekommt ihr eine tolle Story und ein wunderschönes Cover. Ist der Schutzumschlag entfernt, bemerkt man auch die Hingabe zur Gestaltung darunter. Das Gedicht auf der Rückseite findet sich auch im Buch wieder. Volle Wertung in allen Punkten, was ich wirklich selten mache.

Rundum  ein mitreißend schönes Werk, was ich jedem nur ans Herz legen kann. Für alle die es lieben nach dem Lesen ein Buch in die Arme zu schließen.

Quelle: http://aislingbreith.de/2013/05/31/graffiti-moon

Gefangene der Magie

Gefangene der Magie - Rebecca Wild Ich liebe Dilogien und schon der erste Teil, “Verräter der Magie”, hat mich sehr begeistert. Nicht nur die wunderschönen Cover sind toll, auch der Witz der Geschichte ist richtig gut. Das Beste: Eine deutschsprachige Autorin die sich traut Paranormalen eine amüsante Note und Normalität zu verpassen. Natürlich musste ich Gefangene der Magie lesen.Da glaubte Kira sie ist diesen lästigen Meistermagier Cian Kingsley los, muss sie sich doch weiter mit ihm rumplagen. Aber das ungleiche Paar will Abhilfe schaffen und so gräbt Kira Cians Leiche aus, um den leblosen Körper wieder die zugehörige Seele einzupflanzen. Was sich einfach anhört, gestaltet sich schwierig. Anstelle Cian, nimmt nach einer Beschwörung ein Dämon von seinem Körper Besitz. Aber anstatt die flüchtende Leiche einzufangen, müssen sie erst gegen einen Drachen ankommen. Es folgt eine Odyssee, inklusive Gefangenschaft, eifersüchtigem Werwolf, mächtig wütendem Magier (nicht Cian) und einer aufkeimenden Liebe.Erster Satz: Kira hatte immer geglaubt, eine Sidhe mit Anstand zu sein.Idee: Schon die Grundidee fand ich, wie auch im ersten Teil, richtig toll. Da dieser Zweiteiler in meinen Augen auch gut ein dicker Einzelband sein könnte, wirkt in meiner Bewertung der erste Teil unweigerlich mit. Einen besonderen Charme hat jedoch die Idee mit dem Kinsley – Zombie. Alle Daumen hoch!Plot: Die Geschichte erinnert zuweilen an einen Roadmovie, was ich immer sehr gerne mag. Wie schon beim Vorgänger, reiht sich hier ein Ereignis nach dem anderen aneinander bei dem man mit Sicherheit wieder schmunzeln muss und es schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Es gab sogar eine Stelle, an der ich dachte, es ist gleich vorbei, aber es kamen noch viele Seiten. Cian ist eben Cian und Rebecca Wild hat seinen Charakter benutzt, um dem Plot noch einmal eine Wendung zu geben. Zeitweilens hatte ich ein paar Probleme zeitlich mitzukommen. Soweit ich das überblicke, spielt die Geschichte in einem sehr kurzen Zeitraum. Alles in allem wir die Geschichte nie langweilig. Die Figuren und Handlungen treiben den Fortgang der Geschichte an.Schreibstil: Locker, flockig und so was von amüsant und witzig. Wieder grandios umgesetzt sind die Gespräche, die Cian und Kira im Kopf haben. Ebenso die Wechsel, wenn Cian oder Kira den Körper übernehmen. Klasse gemacht. An die Begriffe hat man sich gewöhnt und schaut nicht mehr so oft in das Glossar wie beim ersten Teil. Zum ersten Teil gibt es nicht so eine große Entwicklung, aber das ist auch nicht nötig. Rebecca Wild bleibt sich treu und ist individuell mit ihrem Witz und Charme. Sicher bleibt sie auf der Liste der Autoren, die ich mir allein wegen des Stils merke und zum nächsten Buch greifen würde.Charaktere: Ich finde nicht, dass sich die Figuren so sehr vom ersten Teil unterscheiden. Cian macht wohl zum Schluss hin die größte Entwicklung durch. Das ist aber auch alles gar nicht schlimm, denn mir hat die freche Art von Kira schon im ersten Band gut gefallen und so konnte man sich gleich wieder in sie hineinfinden. Auch Cian hat seinen Charme und seine Arroganz zunächst behalten. Die beiden sind, auch wenn man den ersten Teil sieht, gut ausgearbeitete Charaktere. Man muss die beiden mögen.Aber eine besondere Aufmerksamkeit möchte ich Pooka geben. Dieses Wesen, was sich in alles verwandeln kann, ist spitze. Auch wenn er im zweiten Teil eine Strecke des Weges fehlt, ist er doch präsent genug. Ihm sollte man ein eigenes Buch widmen!Aber auch alle anderen Nebencharaktere sind toll, individuell und man lernt jeden kennen. Jeder hat seine Eigenarten und bleibt im Kopf hängen.Die Figuren tragen die Geschichte, was mir sehr gefällt.Hintergrund: Die Welt die Rebecca Wild geschaffen hat, begeisterte mich schon im ersten Teil. Sicher könnte man noch mehr Geschichte dort hineinspinnen, dafür hat die Idee mit den Paranormalen in Reservaten genug Potenzial.Fazit: Toll! Die Fortsetzung hat mich nicht enttäuscht. Diese Dilogie ist spritzig, witzig und hat ihren ganz eigenen Charme. Ich hoffe wir werden noch viel von Rebecca Wild zu lesen bekommen.Für alle die Magier, Feen, Werwölfe und Co. anders erleben wollen und es lieben, beim Lesen ein Dauerlächeln zu haben.

2013 Reading Challenge

2013 Reading Challenge
Aisling has read 31 books toward her goal of 45 books.
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